Bei Kindern Lust auf gesunde Ernährung wecken

von Ulrike Lindner

„Das schmeckt mir nicht, das will ich nicht essen“ - Eltern, die ihre Kinder zu einer gesunden Ernährung führen wollen, haben oft Schwierigkeiten, ihre Vorhaben im Alltag umzusetzen. Dabei wird eine gesunde Ernährung am besten von klein auf gelernt. Und das geschieht idealerweise im Elternhaus. Eltern sind auch in Sachen Ernährung wichtige Vorbilder für ihre Kinder. Wer selbst oft zu Convenience-Produkten und Fast Food greift, wirkt mit Ermahnungen schnell unglaubwürdig. Deshalb gehört zu einer Erziehung zu gesundem Essverhalten immer auch die eigene Einstellung und den Umgang mit Essen und Ernährung kritisch zu hinterfragen. Die folgenden Anregungen können helfen, bei Kindern und Jugendlichen die Lust auf Obst, Gemüse & Co. zu wecken.

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Gemeinsam kochen

In vielen Familien wird kaum gekocht. Doch gerade mithilfe des Kochens können Kinder lernen, Spaß am Essen zu entwickeln. Das macht den meisten Kindern und auch vielen Jugendlichen Spaß. Und: Beim Selbermachen entsteht die Leidenschaft für gutes, gesundes Essen fast von allein. Riechen, schmecken, ausprobieren – das sind die Methoden, mit denen man kleine Kinder neugierig macht und die auch bei größeren durchaus noch funktionieren. Am besten gelingt das gemeinsam. Denn Kinder lernen besser, wenn sie langsam Verantwortung übernehmen dürfen. Eltern können gemeinsam mit ihren Kindern kochen und ihnen die spannenden Vorgänge erklären. Das Kind kann mitschnippeln, Gemüse waschen oder einfach zuschauen und fragen.

Öfter mal was Exotisches

Auch die Vielfalt angebotener Lebensmittel macht Lust auf mehr und weckt das Interesse an gesunder Kost. Wer zum Beispiel immer nur Apfel, Birne, Banane als Obst erlebt, ist vielleicht schnell gelangweilt. Ab und zu über den eigenen Tellerrand zu blicken und gemeinsam mit Tochter oder Sohn Obst und Gemüse einzukaufen, das nicht jeden Tag in der Küche liegt, fördert nicht nur bei Kindern Neugier, Spieltrieb und Experimentierfreude. Anregungen für neue, unbekannte Lebensmittel lassen sich übrigens auch über die sozialen Medien entdecken. Hier können Kinder ihren Eltern bestimmt das ein oder andere spannende Video auf YouTube oder Instagram zeigen. Eigene Ideen einzubringen, trägt auf jeden Fall dazu bei, dass ihr Interesse am Thema „Gesundes Essen“ und Ernährung wächst.

Gemeinsam essen

Zunächst einmal ganz unabhängig von dem, was auf den Tisch kommt, gehört das gemeinsame Essen zu den wichtigsten Voraussetzungen, um Freude am (gesunden) Essen zu entwickeln. Gemeinsame Mahlzeiten schaffen Nähe, sind Anlässe für Unterhaltungen über die Erlebnisse des Tages und erlauben es nicht zuletzt, positive Essgewohnheiten weiterzugeben. Eine bessere Grundlage können Eltern ihren Kindern in Hinblick auf gesundes Essverhalten kaum mitgeben.

Das Auge isst mit

Auch beim Essen zählen nicht nur die inneren Werte. Eine appetitliche Präsentation und ein hübsch gedeckter Tisch wecken Freude am Essen, zeigen Wertschätzung und machen Spaß. Gerade mit verschiedenen Obst- und Gemüsesorten lassen sich vielfarbige Gerichte anrichten, die mindestens so gut aussehen wie sie schmecken. Das gilt selbstverständlich auch beim Pausenbrot: Eine attraktive Gestaltung des Essens und der Verpackung gehört auch hier dazu, wenn Kinder Lust auf Gesundes entwickeln sollen.

Nicht zu streng sein

Bei allem Anspruch, Kinder mit gesunder Ernährung vertraut zu machen, sollte man auf Pauschalverbote verzichten. Während Jüngere oft noch essen, was ihnen vorgesetzt wird, gehen Jugendliche auch in Sachen Ernährung gern eigene Wege. Statt generelle Regeln aufzustellen und jeden Burger zu verdammen, sollten Eltern ihre Kinder lieber spielerisch an eine bewusste Ernährung heranführen und auch mal Ausnahmen im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung erlauben. Sonst entstehen schnell Widerstände oder die Lust am Essen geht gleich ganz verloren.