Warum feste Rituale für Kinder so wichtig sind
Entwicklung und Erziehung
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Warum feste Rituale für Kinder so wichtig sind
von Ulrike Lindner
Immer wieder den gleichen Film ansehen, ein Buch wieder und wieder lesen oder Jahr für Jahr dasselbe Urlaubsziel aufsuchen – was bei Erwachsenen das große Gähnen auslöst, bedeutet für Kinder eine wichtige Hilfe bei der Bewältigung des Alltags.
Lesedauer:
2 min
Immer wieder den gleichen Film ansehen, ein Buch wieder und wieder lesen oder Jahr für Jahr dasselbe Urlaubsziel aufsuchen - was bei Erwachsenen das große Gähnen auslöst, bedeutet für Kinder eine wichtige Hilfe bei der Bewältigung des Alltags. Gerade Kinder im Vorschulalter lieben Wiederholungen und feste Regeln - jedes Elternteil, das zum 500sten Mal ein Wimmelbild betrachtet oder dem Nachwuchs "Petterson und Findus" vorgelesen hat, kann davon ein Lied singen.
Wiederkehrende Handlungen werden oft zum Ritual und damit zu einem wichtigen Bestandteil im Leben eines Kindes. Rituale vermitteln ein Stück Stabilität, Sicherheit und Geborgenheit in einer Welt, die auch für Kinder immer schneller und schnelllebiger geworden ist. Anders als der etwas altertümliche Begriff vermuten lassen könnte, haben Rituale nichts Religiöses an sich. Sie können in fast jedem Bereich unseres Alltags entstehen und oft sind es genau die kleinen "Familienrituale", an die wir noch Jahrzehnte später gern zurückdenken. Rituale
Auch beim Zu-Bett-Gehen oder Aufstehen entstehen schnell Rituale wie die fünf Minuten gemeinsam im Bett kuscheln, bevor der Wecker zum zweiten Mal klingelt, das in mundgerechte Stückchen geschnittene Marmeladenbrot auf dem Frühstückteller, der eigene Kakaobecher am immer gleichen Sitzplatz oder die gemeinsame Vorlesezeit vor dem Gute-Nacht-Kuss.
In vielen Familien werden Rituale gepflegt, die Eltern aus ihrer eigenen Kindheit mitgebracht haben. Dazu gehört etwa das Schlafensgebet , ein gemeinsam gesprochenes "Guten Appetit" beim Beginn der Mahlzeit oder bestimmte Nahrungsmittel wie die Hühnerbrühe bei Erkältung und das weiche Ei am Sonntagmorgen.
Vor allem jüngere Kinder lieben alle Rituale, die mit Körperkontakt verbunden sind – das Lied beim Wickeln, Waschen oder Zähneputzen, ein Krabbelgedicht beim Eincremen oder die gemütliche Kuschelrunde auf dem Sofa. Feste Rituale beim Verabschieden (zum Beispiel ein Nasenkuss oder das von den meisten Kindern geliebte Herumwirbeln) vermitteln dagegen die Sicherheit, dass Mama oder Papa wiederkommt - genau wie bei den letzten Malen.
So schön ein festes Ritual allerdings auch sein mag - manchmal verändert es sich oder überlebt sich von selbst, etwa dann, wenn Kinder älter werden oder äußere Umstände wechseln. Es ist also durchaus erlaubt, Familienregeln auch gelegentlich zu hinterfragen oder den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Wiederkehrende Handlungen werden oft zum Ritual und damit zu einem wichtigen Bestandteil im Leben eines Kindes. Rituale vermitteln ein Stück Stabilität, Sicherheit und Geborgenheit in einer Welt, die auch für Kinder immer schneller und schnelllebiger geworden ist. Anders als der etwas altertümliche Begriff vermuten lassen könnte, haben Rituale nichts Religiöses an sich. Sie können in fast jedem Bereich unseres Alltags entstehen und oft sind es genau die kleinen "Familienrituale", an die wir noch Jahrzehnte später gern zurückdenken. Rituale
- Schaffen Zusammenhalt
- Stärken die emotionale Verbundenheit in der Familie
- Fördern Selbständigkeit
- Unterstützen Kinder beim Lernen und befördern Konzentration
- Geben uns Halt und Orientierung
- Entlasten und schaffen Ordnung durch feste Abläufe
- Reduzieren Ängste und helfen dabei Krisen zu meistern
Rituale geben dem Alltag Struktur
Ein typisches Familienritual stellt etwa die gemeinsame Mahlzeit dar. Ob es sich dabei um ein tägliches gemeinsames Abendessen handelt, um das sonntägliche Mittagsmahl mit der ganzen Familie oder ein gemütliches langes Frühstück am Samstagmorgen, ist unerheblich. Wichtig ist die Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit.Auch beim Zu-Bett-Gehen oder Aufstehen entstehen schnell Rituale wie die fünf Minuten gemeinsam im Bett kuscheln, bevor der Wecker zum zweiten Mal klingelt, das in mundgerechte Stückchen geschnittene Marmeladenbrot auf dem Frühstückteller, der eigene Kakaobecher am immer gleichen Sitzplatz oder die gemeinsame Vorlesezeit vor dem Gute-Nacht-Kuss.
In vielen Familien werden Rituale gepflegt, die Eltern aus ihrer eigenen Kindheit mitgebracht haben. Dazu gehört etwa das Schlafensgebet , ein gemeinsam gesprochenes "Guten Appetit" beim Beginn der Mahlzeit oder bestimmte Nahrungsmittel wie die Hühnerbrühe bei Erkältung und das weiche Ei am Sonntagmorgen.
Vor allem jüngere Kinder lieben alle Rituale, die mit Körperkontakt verbunden sind – das Lied beim Wickeln, Waschen oder Zähneputzen, ein Krabbelgedicht beim Eincremen oder die gemütliche Kuschelrunde auf dem Sofa. Feste Rituale beim Verabschieden (zum Beispiel ein Nasenkuss oder das von den meisten Kindern geliebte Herumwirbeln) vermitteln dagegen die Sicherheit, dass Mama oder Papa wiederkommt - genau wie bei den letzten Malen.
Besondere Rituale
Einen Ehrenplatz nehmen neben den alltäglichen Ritualen die großen jährlichen Rituale ein. Ob Weihnachten, Ostern, Geburtstage, Familienfeiern und -ausflüge oder andere besondere Ereignisse - wiederkehrende Elemente verleihen diesen Feiertagen ihren ganz besonderen Glanz. Dann wird der selbstgemalte Engel, der Jahr für Jahr aus der Schachtel hervorgeholt wird, oder der Geburtstagskuchen, der jedes Jahr gebacken wird, zum Symbol von Kontinuität und Geborgenheit. Davon profitieren selbstverständlich nicht nur die Kleinen - auch Jugendliche und Erwachsene genießen diese Rituale. Ihre Funktion als "Kitt" für den Familienalltag macht sie so wichtig.So schön ein festes Ritual allerdings auch sein mag - manchmal verändert es sich oder überlebt sich von selbst, etwa dann, wenn Kinder älter werden oder äußere Umstände wechseln. Es ist also durchaus erlaubt, Familienregeln auch gelegentlich zu hinterfragen oder den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
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Über den Autor/die Autorin
Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.