Nachhaltige Ernährung
Entwicklung und Erziehung
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Nachhaltige Ernährung
von Christine Kammerer
Nachhaltige Ernährung bezeichnet ein Konzept, das verschiedene Dimensionen des Lebens umfasst: Es bezieht sich auf das Leben jedes einzelnen Menschen und auf dessen Gesundheit es ist also ebenso individuell wie global, indem es, unter Einbeziehung der Wirtschaft, auch Verantwortung für die Umwelt und für unsere Mitmenschen beinhaltet. Nachhaltig bedeutet außerdem Generationengerechtigkeit.
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Nachhaltige Ernährung - die Idee
Nachhaltige Ernährung bezeichnet ein Konzept, das verschiedene Dimensionen des Lebens umfasst: Es bezieht sich auf das Leben jedes einzelnen Menschen und auf dessen Gesundheit es ist also ebenso individuell wie global, indem es, unter Einbeziehung der Wirtschaft, auch Verantwortung für die Umwelt und für unsere Mitmenschen beinhaltet. Nachhaltig bedeutet außerdem Generationengerechtigkeit. Es bedeutet, dass wir im Sinne der nachfolgenden Generationen verantwortungsvoll mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen umgehen. Die Ernährungswissenschaften beschäftigen sich in aller Regel bislang beinahe ausschließlich mit dem Thema Ernährung unter gesundheitlichen Aspekten. Ökologische, ökonomische und soziale Faktoren werden dabei kaum berücksichtigt. Doch eine Auseinandersetzung mit diesen Zusammenhängen macht deutlich, warum es von entscheidender Bedeutung ist, die Verarbeitung, Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln ganzheitlich und vernetzt zu betrachten.
Ökologie
Es liegt auf der Hand, dass Lebensmittel nur so gut sind, wie die Umwelt in der sie erzeugt werden. Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit korrelieren miteinander und gerade in diesem Bereich werden wir mit zahlreichen Problemen konfrontiert: Die Schadstoffbelastung von Luft, Wasser und Böden und damit letztlich unserer Nahrung mit chemischen und radioaktiven Substanzen ist erheblich, konventionelle Nahrungsmittelproduktion trägt zum Treibhauseffekt bei. Auch Klimaveränderungen, die Zerstörung der Ozonschicht, Waldsterben, Bodenzerstörung, Artenschwund bei Pflanzen und Tieren und die Überfischung der Meere gehen auf das Konto der Nahrungsmittelherstellung. Aber nicht nur die Produktion, sondern auch die Entsorgung von Verpackungsmüll und organischen Abfällen stellt uns vor Fragen, auf die wir in Zukunft bessere Antworten in Form von umweltfreundlichen Produktionsweisen finden müssen. Ökologische Landwirtschaft bringt sehr viel geringere Umweltbelastungen mit sich: Der Energieverbrauch sowie die Schadstoffbelastung des Wassers und die Emissionen von Treibhausgasen sind erheblich niedriger, die Bodenqualität verbessert sich und auch die Artenvielfalt profitiert von der Umstellung.
Ökonomie
Nahrungsmittelproduktion ist ein bedeutender Wirtschaftsbereich - zahlreiche Menschen auf dieser Welt verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Erzeugung von Lebensmitteln. Während die Überproduktion in Europa einen erheblichen Teil des EU-Haushalts verschlingt, produzieren ärmere Staaten in großem Umfang Lebensmittel ausschließlich für den Export und damit für Devisen. Die Produktion für den eigenen Markt leidet, zum Beispiel unter der häufig subventionierten Ausbringung von Dünger und Saatgut; heimische Produkte werden zunehmend verdrängt. Durch den Zwischenhandel kommt der Erlös für die Produkte zudem meist nicht bei den Erzeugern an. Das Armutsproblem der betroffenen Länder wird durch den Export nicht gelöst und in den Industrieländern, verschärfen importierte Billigfuttermittel die ökologischen Probleme, indem sie die Intensivtierhaltung erst rentabel machen und für niedrige Fleischpreise sorgen. Dort stellen die ernährungsbedingten Krankheiten, die inzwischen direkt oder indirekt für etwa ein Drittel der Ausgaben im Gesundheitswesen verantwortlich sind, längst einen ganz erheblichen Wirtschaftsfaktor dar.
Ernährung und soziale Dimension
Die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft vernichtet Arbeitsplätze von Kleinbauern und verschärft somit das Armutsproblem. Hinzu kommen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen wie zum Beispiel Kinderarbeit. Ein Drittel der globalen Getreideernte wird an Tiere verfüttert. In Deutschland sind es sogar fast 70 Prozent, die zu Fleisch, Eiern oder Milchprodukten weiter verarbeitet werden. Aus energetischer Sicht stellt dies eine enorme Ressourcenverschwendung dar, die wir uns auf Kosten unserer Mitmenschen und der nachfolgenden Generationen leisten. Die Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel trägt somit also nicht nur zur Gesundheitsförderung, sondern auch entschieden zur Entschärfung des Welternährungsproblems bei. Eine weitere Möglichkeit, mit der Verbraucher in Deutschland mit ihrem Einkauf etwas bewirken können, ist der Kauf von Lebensmitteln aus fairem Handel. Dieser schließt zum Beispiel inhumane Arbeitsbedingungen aus und bietet den Herstellern von Lebensmitteln in Entwicklungsländern faire Existenzchancen und Zukunftsperspektiven.
Links
Was ist Nachhaltige Ernährung bzw. Ernährungsökologie?
http://bfeoe.de/wzw/wasist/index.shtml
Nachhaltige Ernährung: Ziele, Problemlagen und Handlungsbedarf im gesellschaftlichen Handlungsfeld Umwelt-Ernährung-Gesundheit
http://www.isoe.de/ftp/EW_DP_Nr4.pdf
iSuN - Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft
https://www.fh-muenster.de/isun/index.php
Kampagne "Gscheit essen - mit Genuss und Verantwortung"
http://www.umweltbildung-bayern.de/marketing-kampagne-ernaehrung.html
Institut für alternative und nachhaltige Ernährung
http://ifane.org/
Nachhaltige Ernährung bezeichnet ein Konzept, das verschiedene Dimensionen des Lebens umfasst: Es bezieht sich auf das Leben jedes einzelnen Menschen und auf dessen Gesundheit es ist also ebenso individuell wie global, indem es, unter Einbeziehung der Wirtschaft, auch Verantwortung für die Umwelt und für unsere Mitmenschen beinhaltet. Nachhaltig bedeutet außerdem Generationengerechtigkeit. Es bedeutet, dass wir im Sinne der nachfolgenden Generationen verantwortungsvoll mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen umgehen. Die Ernährungswissenschaften beschäftigen sich in aller Regel bislang beinahe ausschließlich mit dem Thema Ernährung unter gesundheitlichen Aspekten. Ökologische, ökonomische und soziale Faktoren werden dabei kaum berücksichtigt. Doch eine Auseinandersetzung mit diesen Zusammenhängen macht deutlich, warum es von entscheidender Bedeutung ist, die Verarbeitung, Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln ganzheitlich und vernetzt zu betrachten.
Ökologie
Es liegt auf der Hand, dass Lebensmittel nur so gut sind, wie die Umwelt in der sie erzeugt werden. Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit korrelieren miteinander und gerade in diesem Bereich werden wir mit zahlreichen Problemen konfrontiert: Die Schadstoffbelastung von Luft, Wasser und Böden und damit letztlich unserer Nahrung mit chemischen und radioaktiven Substanzen ist erheblich, konventionelle Nahrungsmittelproduktion trägt zum Treibhauseffekt bei. Auch Klimaveränderungen, die Zerstörung der Ozonschicht, Waldsterben, Bodenzerstörung, Artenschwund bei Pflanzen und Tieren und die Überfischung der Meere gehen auf das Konto der Nahrungsmittelherstellung. Aber nicht nur die Produktion, sondern auch die Entsorgung von Verpackungsmüll und organischen Abfällen stellt uns vor Fragen, auf die wir in Zukunft bessere Antworten in Form von umweltfreundlichen Produktionsweisen finden müssen. Ökologische Landwirtschaft bringt sehr viel geringere Umweltbelastungen mit sich: Der Energieverbrauch sowie die Schadstoffbelastung des Wassers und die Emissionen von Treibhausgasen sind erheblich niedriger, die Bodenqualität verbessert sich und auch die Artenvielfalt profitiert von der Umstellung.
Ökonomie
Nahrungsmittelproduktion ist ein bedeutender Wirtschaftsbereich - zahlreiche Menschen auf dieser Welt verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Erzeugung von Lebensmitteln. Während die Überproduktion in Europa einen erheblichen Teil des EU-Haushalts verschlingt, produzieren ärmere Staaten in großem Umfang Lebensmittel ausschließlich für den Export und damit für Devisen. Die Produktion für den eigenen Markt leidet, zum Beispiel unter der häufig subventionierten Ausbringung von Dünger und Saatgut; heimische Produkte werden zunehmend verdrängt. Durch den Zwischenhandel kommt der Erlös für die Produkte zudem meist nicht bei den Erzeugern an. Das Armutsproblem der betroffenen Länder wird durch den Export nicht gelöst und in den Industrieländern, verschärfen importierte Billigfuttermittel die ökologischen Probleme, indem sie die Intensivtierhaltung erst rentabel machen und für niedrige Fleischpreise sorgen. Dort stellen die ernährungsbedingten Krankheiten, die inzwischen direkt oder indirekt für etwa ein Drittel der Ausgaben im Gesundheitswesen verantwortlich sind, längst einen ganz erheblichen Wirtschaftsfaktor dar.
Ernährung und soziale Dimension
Die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft vernichtet Arbeitsplätze von Kleinbauern und verschärft somit das Armutsproblem. Hinzu kommen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen wie zum Beispiel Kinderarbeit. Ein Drittel der globalen Getreideernte wird an Tiere verfüttert. In Deutschland sind es sogar fast 70 Prozent, die zu Fleisch, Eiern oder Milchprodukten weiter verarbeitet werden. Aus energetischer Sicht stellt dies eine enorme Ressourcenverschwendung dar, die wir uns auf Kosten unserer Mitmenschen und der nachfolgenden Generationen leisten. Die Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel trägt somit also nicht nur zur Gesundheitsförderung, sondern auch entschieden zur Entschärfung des Welternährungsproblems bei. Eine weitere Möglichkeit, mit der Verbraucher in Deutschland mit ihrem Einkauf etwas bewirken können, ist der Kauf von Lebensmitteln aus fairem Handel. Dieser schließt zum Beispiel inhumane Arbeitsbedingungen aus und bietet den Herstellern von Lebensmitteln in Entwicklungsländern faire Existenzchancen und Zukunftsperspektiven.
Links
Was ist Nachhaltige Ernährung bzw. Ernährungsökologie?
http://bfeoe.de/wzw/wasist/index.shtml
Nachhaltige Ernährung: Ziele, Problemlagen und Handlungsbedarf im gesellschaftlichen Handlungsfeld Umwelt-Ernährung-Gesundheit
http://www.isoe.de/ftp/EW_DP_Nr4.pdf
iSuN - Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft
https://www.fh-muenster.de/isun/index.php
Kampagne "Gscheit essen - mit Genuss und Verantwortung"
http://www.umweltbildung-bayern.de/marketing-kampagne-ernaehrung.html
Institut für alternative und nachhaltige Ernährung
http://ifane.org/
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Über den Autor/die Autorin
Christine Kammerer, Politologin M. A., Heilpraktikerin (Psychotherapie), freie Journalistin und Trainerin. Berufliche Stationen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Bundeszentrale für politische Bildung, Deutscher Kinderschutzbund.