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Welcher Lerntyp bist du?

Besser lernen mit der richtigen Methode

Junger Mann lernt hinter BĂŒcherstapeln
Wissen und Bildung
© Christian Schwier - Fotolia.de
von Ulrike Lindner

Vor der Geschichtsarbeit noch bis spĂ€t in die Nacht wach geblieben und Jahreszahlen gebĂŒffelt? Das hat möglicherweise zu einem oder zwei Zusatzpunkten in der Gesamtwertung gefĂŒhrt, ist von nachhaltigem Lernen aber meilenweit entfernt.

Lesedauer:
2 min

Ohne Lernen kommt kein SchĂŒler aus. Wer aber den Schulstoff etwas leichter und vor allem dauerhafter aufnehmen möchte, tut gut daran, sich mit geeigneten Lernstrategien vertraut zu machen.

Die vier Lerntypen

Wer herausfinden will, welche Methode besonders gut geeignet ist, um sich Schulstoff schnell und effektiv einzuprĂ€gen, stĂ¶ĂŸt schnell auf den so genannten Lerntypen. Ob man zum auditiven, visuellen, kommunikativen oder haptisch-motorischen Lerntyp gehöre, sollte nach Ansicht zahlreicher Ratgeber mit bestimmen, welche Lernstrategien fĂŒr den Einzelnen besonders geeignet seien. Nach diesem VerstĂ€ndnis lernen

1. auditive Typen am besten durch Gehörtes, mĂŒndliche ErklĂ€rungen und durch "SelbstgesprĂ€che", in denen Stoff wiedergegeben wird. Störende GerĂ€uschquellen sollten beim Lernen nach Möglichkeit ausgeschaltet sein.

2. Die visuellen Lerntypen (zu denen der Großteil der Bevölkerung gehört) lernen dagegen eher durch Lesen, Betrachten und Beobachten. FĂŒr sie geeignet sind Mindmaps, Schaubilder, Skizzen, aber auch bewĂ€hrte Lernhelfer wie Karteikarten und farbiges Markieren in BĂŒchern und Texten.

3. Kommunikative Lerntypen benötigen den Austausch mit anderen Lernern, um sich Geschichtszahlen oder Mathe-Formeln anzueignen, geeignete Instrumente fĂŒr sie stellen Diskussionen, StreitgesprĂ€che oder sogar Rollenspiele dar.

4. Wer haptisch-motorisch lernt, muss sich bewegen und sich die ZusammenhÀnge be-"greifbar" machen. Experimente oder Modellbauten helfen diesem Lerntypen, sich Inhalte dauerhaft einzuprÀgen.

Auch wenn die Theorie von den Lerntypen plausibel klingt und viele Kinder sicherlich dem ein oder anderen Typen zuneigen – als Lernhilfe sind die Lerntypen nur bedingt geeignet. PĂ€dagogen und Psychologen sehen die Einteilung in Lerntypen sogar zunehmend kritisch, wenn es darum geht, geeignete Lernmethoden zu finden.

Das liegt unter anderem daran, dass Lernen eben auch oft nur gelernt ist. Wer also besonders gut durch Unterstreichen mit farbigen Textmarkern lernt, hat vielleicht einfach noch keine Erfahrungen mit dem Instrument der Mindmap gemacht und verschließt möglicherweise die Augen fĂŒr besser geeignete Methoden. Hinzu kommt, dass lĂ€ngst nicht jede Methode fĂŒr jeden Stoff geeignet ist. Vokabeln werden eben anders gelernt, als komplexe ZusammenhĂ€nge in Geschichte oder logische Inhalte in Mathematik. Ein haptisch-motorischer Lerntyp kann sich kaum ein Modell aus französischen Vokabeln bauen und tut deshalb gut daran, auch die Karteikasten-Technik oder das Ausdenken von EselsbrĂŒcken zu beherrschen.

Lernmethoden fĂŒr jede Gelegenheit

Wichtiger als stur nach Lerntyp vorzugehen, ist daher ein gut gefĂŒllter Werkzeugkasten mit den besten Lernmethoden. Dazu gehören unter anderem

  • Wiederholen von Inhalten und EselsbrĂŒcken - gut geeignet fĂŒr das Lernen von unbekannten Wörtern und Vokabeln, Begriffen oder Zahlen. Als Instrument haben sich Lernkarteien bewĂ€hrt. Viermal, so PĂ€dagogen, mĂŒsse etwa eine Vokabel wiederholt werden, bis sie wirklich "sitzt".
  • Zusammenfassen - Stichworte markieren oder herausschreiben, Lernposter oder Karteikarten anfertigen hilft, große Informationsmengen auf den Punkt zu bringen.
  • VerknĂŒpfen und ErklĂ€ren - ZusammenhĂ€nge erkennen und Neues mit Bekanntem verknĂŒpfen gelingt gut mit Mindmaps, aber auch mit Testaufgaben und selbst entworfenen Frage-Antwort-Spielen. Auch die so genannten Mnemotechniken verknĂŒpfen Fakten oder ZusammenhĂ€nge und machen sie damit besser merkbar.
  • Lerngruppen - gerade Ă€ltere SchĂŒler profitieren von Lerngruppen. Anderen einen Sachverhalt zu erklĂ€ren, gilt als besonders effektive Lernstrategie, um sich Wissen anzueignen.

FĂŒr alle Lerntypen und alle Methoden gilt, dass umso besser gelernt wird, je höher das Interesse am Stoff und die Motivation fĂŒrs Lernen ist. Außerdem bekannt: Je mehr SinneskanĂ€le beteiligt sind, desto besser bleibt neues Wissen hĂ€ngen. Beim Lernen hilft deshalb:

  • Stoff nicht nur durch Hören oder Lesen aufnehmen, sondern beides kombinieren und z.B. sich selbst oder anderen laut vorlesen.
  • SinnzusammenhĂ€nge erkennen, indem eigene Notizen angefertigt werden und - noch besser - anderen etwas erklĂ€rt wird.
  • Eine angenehme und möglichst stressfreie LernatmosphĂ€re sowie Motivation durch Lob und geeignete (kleine) Belohnungen sorgen dafĂŒr, dass die TĂ€tigkeit Lernen positiv besetzt bleibt.
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Über den Autor/die Autorin
Foto der lernando-Autorin Ulrike Lindner

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der KĂŒnste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.

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