So können Familien jetzt Strom sparen

Mädchen und Vater packen Geld in eine Spardose
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von Ulrike Lindner

Ob in der Küche, beim Duschen, im Wohn- oder Kinderzimmer: Steigende Energiekosten und die Klimakrise haben dafür gesorgt, dass Stromsparen gerade in vielen Haushalten auf der Agenda steht. Das Positive: Bei vielen Kindern und Jugendlichen rennen Eltern mit dem Wunsch nach Energiesparen offene Türen ein. Fridays for Future und die immer noch hochaktuelle Diskussion um die schädlichen Folgen fossiler Brennstoffe haben für ein außerordentlich hohes Bewusstsein fürs Strom- und Energiesparen gesorgt.

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Mit Kinder übers Stromsparen sprechen

Auch jüngere Kinder sind fürs Stromsparen Feuer und Flamme, wenn Eltern sie bei diesem Thema beteiligen. Allerdings sind Strom und Energie für jüngere Kinder abstrakt. Eltern sollten ihnen deshalb erklären, dass Strom nicht einfach so aus der Steckdose kommt, sondern zuvor erst aus Kohle, Öl, Gas, Wind, Wasser oder Sonnenwärme erzeugt werden muss. So wird klar, dass Strom und Energie nicht „einfach da“ sind und dass ein sparsamer Umgang damit wichtig ist. Veranschaulichen lässt sich der Stromverbrauch mit einem Strom-Messgerät (wird zum Beispiel von Büchereien oder Stadtwerken verliehen) oder dem Blick auf den heimischen Strom- oder Gaszähler. Hier lässt sich mit eigenen Augen sehen, wie die Energie verbraucht wird.

Wenn Kinder erst einmal verstehen, was Energie eigentlich ist, können Eltern ihnen als nächstes nahebringen, warum Stromsparen sinnvoll ist. Denn wer weniger Strom verbraucht, bewirkt damit unter anderem, dass weniger klimaschädliche Emissionen in die Erdatmosphäre gelangen und der Klimawandel verlangsamt wird. Ein geringerer Energiebedarf bedeutet auch, dass die Ausbeutung natürlicher Ressourcen wie Gas, Öl und Kohle langsamer voranschreitet. Und zu guter Letzt profitiert das Familienbudget von energiesparendem Verhalten.

Den Beginn eines Energie-Sparplans könnte also die gemeinsame Bestandsaufnahme bilden. Wie energieeffizient ist unser Haushalt heute schon? Welche Möglichkeiten haben wir überhaupt, um Strom zu sparen? Hier einige Anregungen:

Investition in energiesparende Geräte

Die Waschmaschine hat den Geist aufgegeben? Beim Neukauf lohnt es sich, in energiesparende Geräte zu investieren. LED-Leuchten, energieeffiziente Kühlschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler verbrauchen weniger Energie als herkömmliche Geräte und können langfristig so langfristig Strom und Energiekosten sparen.

Stand-by oder Ausschalten

Viele Geräte wie Computer, Laptop oder Fernseher verfügen über Stromspar-Modi. Damit wird der Stromverbrauch der Geräte reduziert, wenn sie nicht aktiv genutzt werden. Auch das Ausschalten unnötiger Geräte wie Ladegeräte, Fernseher und Lampen, wenn sie nicht verwendet werden, kann helfen, den Stromverbrauch zu reduzieren. Hilfreich sind dafür Steckdosenleisten mit Kippschalter, mit denen sich der Strom für alles, was daran hängt, mit einem Klick abschalten lässt.

Deckel drauf

Kochen in der Familie macht Spaß – gut, dass es gerade in der Küche jede Menge Strom-Sparmaßnahmen zu entdecken gibt. Wer etwa beim Kochen den Deckel auf den Topf legt, verbraucht bis zu zwei Drittel weniger Energie als beim deckellosen Kochen. Der Backofen im Umluft-Modus spart bis zu 15 Prozent und wer auch noch aufs Vorheizen verzichtet, backt noch stromsparender. Und: Herdplatte oder Ofen einige Minuten vor Ende der Koch oder Backzeit ausschalten – meist reicht die Restwärme.

Auch der Kühlschrank bietet Strom-Sparpotenzial: Eine Innentemperatur von 7 Grad und minus 18 Grad im Gefrierfach sind völlig ausreichend, um Lebensmittel aufzubewahren. Wer noch mehr sparen will, schaltet jeweils ein Grad nach oben. Damit verbraucht der Kühl- und Gefrierschrank noch einmal rund sechs Prozent weniger.

Duschkopf wechsel dich

Im Bad kann Duschen statt Baden dazu beitragen, Wasser und Energie zu sparen, da Duschen im Vergleich zum Baden wesentlich weniger Wasser und Energie verbraucht. Wassersparende Duschköpfe helfen zusätzlich, den Wasser- und Energieverbrauch zu senken. Bis zu 30 Prozent Energieaufwand und Kosten für die Warmwasseraufbereitung werden damit eingespart.

Dicht machen

Abgedichtete Türen und Fenster tragen vor allem in den kalten Monaten dazu bei, jede Menge Energie zu sparen. Besonderes Augenmerk verdienen hier die Türen, die beheizte von unbeheizten Räumen trennen wie die Tür zum Hausflur. Sie können mit elastischen Dichtungsbändern, z.B. an der Türunterkante, abgedichtet werden. Auch Vorhänge, Jalousien oder Rollos halten die Wärme da, wo sie sein soll und sparen so Strom und Energiekosten.

Gelüftet wird natürlich trotzdem – aber nur kurz und energieeffizient. Dazu bei ausgeschalteter Heizung Fenster und Innentüren etwa fünf Minuten lang weit öffnen. Danach kann die Heizung wieder angeschaltet werden.

Fazit

Mit Stromsparen leisten Familien einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und reduzieren Energiekosten. Am besten funktioniert das gemeinsam. Wenn Eltern und Kinder an einem Strang ziehen, verbindet das nicht nur. Die Sparmaßnahmen dürften auch deutlich nachhaltiger ausfallen, wenn alle Familienmitglieder davon überzeugt sind.

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Über den Autor/die Autorin

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.

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