Der Schulgarten:

Wenn es in der Schule grünt und blüht

Entwicklung und Erziehung
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von Alexandra von Plüskow - Kaminski
An vielen Schulen gehört sie bereits zum Unterrichtsalltag und zum Schulleben dazu: die Arbeit im Schulgarten. Da wird gejätet, gepflanzt und auch geerntet.
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An vielen Schulen gehört sie bereits zum Unterrichtsalltag und zum Schulleben dazu: die Arbeit im Schulgarten. Da wird gejätet, gepflanzt und auch geerntet. Doch Ziel der Schulgartenarbeit ist es bei weitem nicht nur, einen grünen Daumen zu entwickeln. Das Herausbilden vielerlei Kompetenzen steht ganz nebenbei auf dem Stundenplan. Um welche es sich handelt, vermittelt der folgende Beitrag.

Der Schulgarten

Schon seit einigen Jahrzehnten gehört die Arbeit im Schulgarten zur pädagogischen Arbeit in der Grundschule mit dazu. An vielen Schulen erhält jede Klasse ein kleines Stück Garten oder ein Beet, für das sie dann verantwortlich ist. Gemeinsam werden Projekte wie etwa der Anbau von Kartoffeln oder das Gestalten eines Bohnen-Tipis geplant und durchgeführt. Neben der körperlichen Arbeit werden die Schülerinnen und Schüler so an die Natur und Umwelt herangeführt. Sie lernen, welche Pflanzen wann zu säen sind und wann sie geerntet werden können. Der Jahreskreis und der Kreislauf der Natur erschließt sich so en passant.

Gemeinsam geht es leichter

Ein wichtiges Ziel der Schulgartenarbeit ist es, die Schülerinnen und Schüler an ein gemeinsames Arbeiten und an die Übernahme von Verantwortung heranzuführen. So planen sie zusammen, welche Projekte in ihrem Stück des Schulgartens verwirklicht werden sollen, was sie hierfür benötigen und wer welche Aufgaben zuverlässig übernimmt. Wer etwa soll regelmäßig für eine Bewässerung sorgen? Wer achtet darauf, dass das Unkraut nicht überhand nimmt?
Häufig werden pro Klasse 1-2 Stunden Schulgartenarbeit eingeplant, wobei jedes Klassenmitglied sich auf seine Weise einbringen kann.

Gesunde Ernährung

Im Schulgarten kann etwa eine Kräuterschnecke eingerichtet werden oder aber auch Gemüse bzw. Obst wie Tomaten oder Beeren können gepflanzt und geerntet werden. Für viele Schülerinnen und Schüler wird das Heranziehen und Ernten der eigenen Obst- bzw. Gemüsesorten eine neue Erfahrung sein. Dieses Gemüse und Obst kann dann im Unterricht verwertet werden. Etwa in Form eines Salates etc. Darüber hinaus wird dann geschaut, welche anderen Obst- bzw. Gemüsesorten man anbauen und ernten könnte. Die Schülerinnen und Schüler werden so für das Thema „Gesunde Ernährung“ sensibilisiert und werden angeregt, auch in ihrem Alltag auf eine gute Ernährung zu achten.

Probleme

Ein Stück Schulgarten bringt aber auch ein paar Probleme mit sich. So muss etwa die Pflege des Gartenstücks während der Ferien gewährleistet sein. Abgeklärt werden müsste, ob dies etwa vonseiten des Hausmeisters oder der Hausmeisterin oder aber von Eltern und Schülerinnen sowie Schülern getragen werden kann. Ferner muss der Schulgarten vor Vandalismus geschützt werden. Hierzu sollten Lehrkräfte, Schulpersonal und Eltern sowie die Kinder gemeinsam überlegen, welche Maßnahmen sinnvoll sind.

Der Schulgarten einer Grundschule dient nicht ausschließlich der körperlichen Ertüchtigung an der frischen Luft, sondern die Schulgartenarbeit regt zusätzlich an, ein grundlegendes Verständnis für die Natur und deren Prozesse zu entwickeln. Auch ein Bezug hinsichtlich einer gesunden Ernährung kann geknüpft werden. Gründe genug, sich in der Hinsicht zu engagieren – vielleicht nicht nur in der Schule?
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Über den Autor/die Autorin
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Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.

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