Mein Kind will nicht zur Schule

Entwicklung und Erziehung
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von Manon Sander
Es ist Montag Morgen und eigentlich ist es Zeit für das Kind aufzustehen, denn es ist Zeit zur Schule zu gehen. Doch das Kind will aus verschiedenen Gründen nicht aufstehen. Wie soll man sich nun als Eltern verhalten?
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Es ist Montag Morgen und eigentlich ist es Zeit für das Kind aufzustehen, denn es ist Zeit zur Schule zu gehen. Doch das Kind will nicht aufstehen. Es sagt, es ginge ihm nicht gut und Lust hätte es auch nicht. Vielleicht fängt es sogar an zu weinen und zu jammern. Wie soll man sich nun als Eltern verhalten?

Einmalige Angelegenheiten sollten nicht beachtet werden

Kommt es nur einmal vor, dass ein Kind sich so verhält, dann sollte man dem ganzen keine große Bedeutung schenken. Unlust kennt jeder mal und auch Kinder dürfen mal keine Lust haben. Vielleicht hat Ihr Kind schlecht geschlafen oder es ist tatsächlich eine kleine Erkältung im Anflug. Überzeugen Sie Ihr Kind, dass es besser ist, zur Schule zu gehen und stellen Sie die positiven Aspekte in den Vordergrund. Meistens ist mittags schon alles wieder vergessen.

Nicht gemachte Aufgaben, Test oder Ähnliches

Es gibt auch Bauchschmerzen, die plötzlich auftreten, weil Hausaufgaben nicht gemacht worden sind oder die Schüler wissen, dass innerhalb der nächsten Tage eine Leistungsüberprüfung anstehen wird. Eigentlich ist es jetzt zu spät, um Aufgaben zu erledigen oder zu lernen, aber vielleicht können Sie das Kind noch unterstützen, damit es sich in die Schule traut. Diskutieren Sie nicht am Morgen vor der Schule darüber, dass das keine gute Idee war, sich so zu verhalten; sprechen Sie gemeinsam nach der Schule. Es ist besser Probleme nicht bis zur letzten Minute aufzuschieben, sondern es muss vorher etwas getan werden. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es unterstützen und ihm helfen, wenn es Schwierigkeiten gibt – das Lernen auf die letzte Minute muss aber in jedem Fall vermieden werden.

Große Lernschwierigkeiten

Manche Kinder haben auch große Schwierigkeiten in der Schule. Aus irgendeinem Grund haben sich Lücken gebildet und das Kind kommt in der Klasse einfach nicht mehr klar. Bitten Sie sofort um einen Gesprächstermin mit dem Klassenlehrer. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit Lernrückstände mit Ihrer Hilfe aufzuarbeiten. Eventuell ist auch qualifizierte Nachhilfe eine gute Lösung. Versuchen Sie aber nicht, das Problem allein zu lösen, sondern arbeiten Sie mit anderen Personen zusammen.

Ärger mit anderen Schülern

Ganz häufig fühlen sich die Kinder auch durch andere Kinder geärgert, bedrängt oder ausgelacht. Finden Sie heraus, ob das tatsächlich der Fall sein könnte. Hier ist zunächst ein klärendes Gespräch mit dem eigenen Kind wichtig. Sie müssen wissen, was das Kind bedrückt, um dann darauf reagieren zu können. Führen Sie ein Gespräch mit der Klassenleitung und bitten Sie, auf das Problem Rücksicht zu nehmen. Hilft das nicht, wenden Sie sich an die Schulleitung. Notieren Sie genau, welche Vorfälle Ihnen Ihr Kind schildert und bitten Sie um Hilfe. Ein solcher Prozess kann leider manchmal etwas länger dauern. Da Sie Ihr Kind in der Zeit nicht aus der Schule nehmen können, unterstützen Sie es auf dem Schulweg und helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie es stärken. Geben Sie ihm Tipps wie man sich verteidigen kann – mit Worten und auch körperlich. Lassen Sie Ihr Kind an einem Selbstverteidigungskurs teilnehmen, dabei lernt es auch sich zu verteidigen, wenn es angegriffen wird.

Schulpsychologen

Ganz egal, was für Probleme Ihr Kind hat, auch Schulpsychologen haben ein offenes Ohr und helfen Ihnen und Ihrem Kind Probleme zu meistern. Manchmal können Therapien dabei helfen, bestimmte Situationen zu lösen und einen anderen Blick darauf zu bekommen. Schulpsychologen haben wie andere Ärzte auch eine Schweigepflicht und geben nur das weiter, was Sie Ihnen gestatten. Es ist kein Makel und auch keine Schande eine solche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ganz gleich, welche Probleme in der Schule bestehen, Sie können Ihr Kind am besten dadurch stärken, indem Sie es in seinen Stärken fördern. Überlasten Sie es nicht am Nachmittag – aber unterstützen Sie es. Egal ob die Kinder sportlich besondere Stärken haben, musikalisch sind, ob sie gern malen oder sich mit Tieren beschäftigen möchten. Wenn Kinder spüren, dass sie Stärken auf einem ganz besonderen Gebiet haben, dann sind sie in anderen Bereichen auch stärker und besser gerüstet, um Schwierigkeiten entgegenzutreten. Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu, akzeptieren Sie aber gleichzeitig seine Ängste. Wenn es sich bei Ihnen sicher und verstanden fühlt, gibt das Stärke und Sicherheit, mit denen man vielen Problemen besser begegnen kann.
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Schulverweigerung
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Über den Autor/die Autorin
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Manon Sander ist Mutter von 6 Kindern und außerdem Autorin für Fach- und Kinderbücher.

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