Ordnung im Schulranzen

Entwicklung und Erziehung
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von Manon Sander
Ordnung im Schulranzen gehört nicht gerade zu den Lieblingsthemen der meisten Kinder. Aber mit einer gewissen Grundordnung lässt sich jede Menge Gewicht und auch Zeit einsparen.
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Ordnung im Schulranzen gehört nicht gerade zu den Lieblingsthemen der meisten Kinder. Aber mit einer gewissen Grundordnung lässt sich jede Menge Gewicht und auch Zeit einsparen.

Vor dem Eintritt in die Schule wird mit großer Freude der Schulranzen gekauft. Meistens ist er nach den Wünschen der Kinder gestaltet und wird voller Freude eingeräumt, die Kinder können es gar nicht erwarten, bis sie die bunten Stifte benutzen dürfen. Oft wird der Ranzen mehrfach ein- und ausgeräumt und natürlich probegetragen.

Den Eltern kommt nun die Aufgabe zu, alle Stifte und anderen Teile im Ranzen schön und ordentlich zu beschriften. In vielen Fällen schauen die Kinder auch hier wieder begeistert zu oder helfen sogar mit, kleine Aufkleber auf die Stifte zu kleben und in schiefer Schrift ihren Namen auf die einzelnen Utensilien zu schreiben.

Doch nach Schulantritt wird es dann plötzlich ganz anders. Der Ranzen muss in der Schule schnell eingeräumt werden, Stifte fliegen durch den Ranzen. Butterbrotdosen werden in das Fach gestopft, in dem eigentlich die Bücher sein sollten und wenn es ganz schlimm läuft, finden sich auch noch neben zahlreichen Resten vom Anspitzer auch noch Radiergummireste in einer feuchten Lache, die von der ausgelaufenen Trinkflasche stammt. Von abgebrochenen oder unangespitzten Stiften möchte man da gar nicht mehr reden.

Es gibt Eltern, die schon im Vorfeld auf so etwas reagieren und ihren Kindern jeden Abend den Ranzen ausräumen, durchputzen, alle Stifte anspitzen bzw. durch neue, die schon bereit liegen, ersetzen. Das kann keine Lösung sein, denn wie lange möchte man dies machen? Das ganze erste Schuljahr? Bis zum Ende der Grundschulzeit? Oder vielleicht noch darüber hinaus?
Andere Eltern überlassen alles den Kindern. Das kann dann schnell in dem beschriebenen Chaos enden.

Beides ist also keine gute Lösung und wie immer liegt diese irgendwo dazwischen. Man muss Kindern zeigen, wie man Ordnung hält und man muss sie dazu anhalten, die Ordnung im Ranzen immer wieder herzustellen. Besonders toll ist es, wenn es in der Klasse gemeinsam ein wenig gefördert und mit sanftem Druck gearbeitet wird. Das ist aber nicht immer der Fall und es gibt Lehrer, die gar nicht darauf achten und diejenigen, die voraussetzen, dass der Ranzen immer völlig in Ordnung ist.

Tipps

Beginnen Sie zunächst einmal damit, tatsächlich einen Vorrat zu Haus zu haben, also zwei Bleistifte, einen Klebestift, eine Schere, Buntstifte, ein weiteres Radiergummi und auch einen weiteren Anspitzer - diese Sachen werden verschwinden, plötzlich abbrechen oder aus anderen Gründen irgendwie unbrauchbar sein. Das passiert meistens dann, wenn Sie sicher keine Zeit mehr zum Einkaufen haben oder die Geschäfte schon zu sind oder noch nicht geöffnet haben.

Halten Sie Ihr Kind dazu an, vor den Hausaufgaben einmal einen Blick auf die Stifte zu werfen, denn mit einem gespitzten Stift schreibt es sich viel schöner als mit einem ungespitzten und machen Sie es darauf aufmerksam, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Sind viele Stifte anzuspitzen, dann können Sie sich die Arbeit teilen.

Meistens haben die Ranzen zwei oder drei Fächer. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man in diesen Fächern Ordnung halten kann - gleich große Hefte in ein Fach. Beim Hineinpacken darauf achten, dass ein Buch kein Heft verknickt.

Das Auswischen des Ranzens sollte vielleicht alle zwei bis vier Wochen einmal durchgeführt werden. Dabei können dann sämtliche Reste, die sich noch dort befinden, entfernt werden. Auch viele kleine Zettel haben die Angewohnheit es sich auf dem Grund des Ranzens gemütlich zu machen.

Die Sache mit dem Pausenbrot ist auch nicht ganz einfach. Kinder entwickeln die Eigenschaft, winzige Reste aufzubewahren und dann im besten Fall in der Dose wieder im Ranzen zu verstauen. Wenn sie dann noch mittags diese Dosen brav abgeben, ist es auch kein Problem. Bleiben die aber im Ranzen oder im Zimmer, dann kann dies biologische Vorgänge in Gang setzen, die nicht so wünschenswert sind.

Halten Sie die Kinder dazu an, die Dosen immer zu verschließen und achten Sie darauf, dass die Dosen auch wirklich einfach zu verschließen sind. Mittags oder nachmittags, je nachdem, wann das Kind nach Haus kommt, müssen die Dosen dann gleich abgegeben werden.

Achten Sie bei Getränkeflaschen darauf, dass diese wirklich dicht sind und auch vom Kind einfach geöffnet oder verschlossen werden können. Eine gute Alternative stellen angebotene Getränke in der Schule dar oder ein gemeinsam angeschaffter Wasserkasten in der Klasse. Reihum ist jeder einmal mit dem Auffüllen an der Reihe. Selbst wenn jede Woche eine neue Kiste angeschafft werden muss, ist jede Familie nur ein- bis zweimal im Jahr dafür zuständig.

Fazit

Bleiben Sie ruhig. Manche Kinder brauchen viele neue Bleistifte, Radiergummis und Anspitzer, da diese einfach plötzlich weg sind und sich in Luft auflösen. Manchmal ist es ein guter Hinweis, nicht den tollsten und schönsten Stift zu nehmen, damit dieser nicht durch einen dummen Zufall in einem anderen Ranzen verschwindet.

Aber versuchen Sie langsam und allmählich die Kontrolle über den Schulranzen auf die Kinder zu übertragen. Kinder müssen lernen, die Verantwortung für ihre eigenen Sachen zu übernehmen.
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Über den Autor/die Autorin
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Manon Sander ist Mutter von 6 Kindern und außerdem Autorin für Fach- und Kinderbücher.

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