Gänseblümchen - Das unermüdliche Blümchen

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von Jörg Sauer
Wer kennt es nicht, das kleine Gänseblümchen (Bellis perennis), das fast auf jeder Wiese anzutreffen ist. Jedoch wissen viele von uns noch wenig über ihre heilenden Wirkungen.
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Wer kennt es nicht, das kleine Gänseblümchen (Bellis perennis), das fast auf jeder Wiese anzutreffen ist. Jedoch wissen viele von uns noch wenig über ihre heilenden Wirkungen. Um diese bekannter zu machen, ernannte es eine Jury im Auftrag des Vereins zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e. V. zur Heilpflanze des Jahres 2017. Der nachfolgende Beitrag gibt Anregungen, das Gänseblümchen durch eigene Aktivitäten näher kennenzulernen.

Wissenswertes zum Gänseblümchen

Pflanzensteckbrief

Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Neben diesem Namen trägt die Pflanze eine Vielzahl regional unterschiedlicher Namen, wovon Maßliebchen oder Tausendschönchen zwei der wohl bekanntesten sind.
  • Der schwedische Naturforscher Carl von Linne`(1707- 1778) gab ihr den wissenschaftlichen Namen Bellis perennis. Dieser bedeutet etwa so viel wie ausdauernd schön bzw. ausdauernd hübsch.
Familie: Korbblütler (Asteraceae)

Standortansprüche:
  • Die Pflanzen sieht man auf fast allen Wiesen, in Parkanlagen, aber auch auf Weiden oder an Bahndämmen.
  • Werden die Grünflächen keinem regelmäßigem Schnitt unterzogen, so überwuchern andere Gräser und Wildblumen die niedrig wachsenden Gänseblümchen.
  • Der Boden sollte nährstoffhaltig sein.
  • Gänseblümchen gelten auch als „Zeigerpflanzen“ für verdichtete Böden.
Weitere wichtige Merkmale:
  • Die Blätter sind in der Form einer Rosette angeordnet.
  • Aus deren Mitte wächst an einem bis zu zehn Zentimeter langen Stängel die Blüte. Sie besteht aus goldgelben mittleren Röhrenblüten, die von weißen äußeren Zungenblüten umgeben sind. Manchmal haben die Spitzen dieser eine rötliche Färbung.
  • Gänseblümchen blühen das gesamte Jahr über. Davon sind Zeiten mit starker Kälte oder viel Schnee ausgeschlossen. Diese Zeiten überlebt die Pflanze dank ihrer Speicherfähigkeit. April und Mai sind die Monate der Hauptblüte.
  • Die Blüten richten sich stets nach der Sonne und schließen sich bei trüber Witterung. Dabei neigen sie ihre Köpfchen in Richtung des Erdbodens.
  • Die Vermehrung erfolgt einerseits über die Wurzelausläufer (vegetativ) und andererseits über die Samen (generativ).
  • Am häufigsten werden die Blüten von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Fliegen bestäubt.

Entdeckungen rund um das Gänseblümchen

Sammeln von Blättern und Blüten

Der günstigste Zeitpunkt für den Beginn ist ein sonniger Tag im Frühjahr. Zunächst sollte eine Wiese ausgewählt werden, die frei von belastenden Materialien liegt, möglichst geringen „Hundebesuch“ hat und sich nicht an einer Straße befindet. Diese Suche kann in eine kleine Wanderung mit „eingebaut“ werden. Es ist lohnenswert, Fotos von den Gänseblümchen auf der Wiese zu machen. Bei entsprechender sonniger Witterung ist es gut möglich, die „Besucher“ der Blüten zu beobachten und zu fotografieren. Dazu kann man sich mit einer Decke auf die Wiese legen, um auch bei geschlossenen Augen die Geräusche auf sich wirken zu lassen. Die zarten jungen Blätter und die ersten Blüten sollten möglichst vorsichtig gepflückt werden, so dass die Pflanzen weiter wachsen können. Die Blätter und Blüten lassen sich am besten in kleinen Körben transportieren.

Nutzen des Gänseblümchens

Beim Ausprobieren der Rezepte muss man Kindern, die zu allergischen Reaktionen neigen, besondere Beachtung schenken.

Eine schöne praktische Fortsetzung der o. g. Wanderung ist zum Beispiel das Herstellen von Gänseblümchensalat oder eines gemischten Salates mit den gesammelten Blättern und Blüten. Davor sollte das Sammelgut nochmal begutachtet und gereinigt werden. Denkbar ist es auch, Butterbrote mit dem Blättern und Blüten zu belegen. Hier schmeckt man das leicht nussige Aroma besonders leicht heraus. Gänseblümchen eignen sich bei vielen verschiedenen Gerichten als Garnitur. Im Sommer kann dies auch kombiniert werden mit den blauen Blüten des Borretsch oder/und den Blüten der Kapuzinerkresse. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist das Herstellen einer Gänseblümchenbutter oder einer Kräuterbutter.

Die Pflanzen lassen sich leicht pressen, so dass man ohne große Mühen Collagen oder Herbarblätter anfertigen kann. Denkbar ist auch die Kombination mit anderen Wiesenpflanzen, so dass ein schönes Übersichtsblatt entsteht. Dieses wiederum kann die Vorlage für Zeichnungen sein. Gänseblümchen erfreuen sich bei Kindern schon immer großer Beliebtheit. Rasch ist ein kleines Sträußchen gepflückt oder ein Blumenkranz gebunden.

In der Naturheilkunde kann man das Gänseblümchen nutzen, da „die Röhrenblüten …. das Saponin Bayogenin, Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Schleim enthalten.“(1) Diese wirken entwässernd und blutreinigend. Bei Schürfwunden gilt es als ein gutes Wundheilmittel.

In den angegebenen Linktipps finden Sie zahlreiche Rezepte und Vorschläge zur Nutzung des Gänseblümchens.

Pflanzenstandorte erkunden

Gänseblümchen sind sehr anpassungsfähig und können sich an den verschiedensten Stellen entwickeln. Es empfiehlt sich daher, auf der o. g. Wanderung verschiedene Standorte zu entdecken und zu dokumentieren. Das kann mittels Fotos und kurzen Standortbeschreibungen bzw. Skizzen geschehen. Es ist gut möglich, Gänseblümchen u. a. zwischen Steinplatten, auf Kieswegen oder auf ungenutzten Flächen zu entdecken.

Linktipps

http://www.nhv-theophrastus.de/
http://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Gaensebluemchen.html
www.wissenskarten.de
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/gaensebluemchen.htm
http://www.zauber-pflanzen.de/bellis.htm
http://www.natur-lexikon.com/Texte/km/001/00002-gaensebluemchen/km00002-gaensebluemchen.htm

Quellen (1) Wikipedia
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Über den Autor/die Autorin
Autor Jörg Sauer

Jörg Sauer ist ausgebildeter Grundschullehrer und unterrichtet seit über 20 Jahren an einer Schule. Neben der Lehrertätigkeit führte er in den vergangenen Jahren zahlreiche Weiterbildungen über die Nutzung von Neuen Medien im Unterricht durch.

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