Keine Angst vorm Elterngespräch

Entwicklung und Erziehung
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Es sollte ein ganz normaler Bestandteil der pädagogischen Arbeit sein – das Gespräch zwischen Lehrpersonen und Eltern. Und doch verbinden beide Seiten oft eher unangenehme Assoziationen mit dem Elterngespräch.
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Hintergrund Es sollte ein ganz normaler Bestandteil der pädagogischen Arbeit sein – das Gespräch zwischen Lehrpersonen und Eltern. Und doch verbinden beide Seiten oft eher unangenehme Assoziationen mit dem Elterngespräch. Während Eltern schlechte Nachrichten über die schulische Entwicklung des eigenen Kindes fürchten, sich oft nicht ernst genommen fühlen oder sich sogar persönlich auf dem Prüfstand wähnen, denken Lehrerinnen und Lehrer vielleicht an Vorhaltungen und Forderungen einerseits oder an Desinteresse und Unverständnis andererseits.

Auch wenn diese Befürchtungen klischeehaft sein mögen – ganz aus der Luft gegriffen sind sie nicht. Lehrer bitten schließlich in der Regel dann zum Elterngespräch, wenn es zu Problemen kommt. Die Folge: Die Gesprächsteilnehmer starten vorbelastet, weil beide wissen, dass der Inhalt des Gespräches nicht erfreulich sein wird. Umso wichtiger ist es, dass die Lehrperson das Gespräch von Anfang an in die richtigen Bahnen lenkt.

Ob das Gespräch zum gewünschten Ergebnis führt, hängt vor allem von einem ab: dem gegenseitigen Vertrauen. Sinnvoll ist es daher, dieses Vertrauen aufzubauen, bevor Probleme auftreten. Veranstaltungen wie Elternabende, Schulfeste, gemeinsame Ausflüge und Aktionen bieten während des Schuljahres dafür reichlich Gelegenheit. Ein regelmäßiger Kontakt, wenn nötig auch telefonisch oder per Email kann dafür sorgen, dass manches Problemchen gar nicht erst zum Problem wird. Wenn ein Elterngespräch ansteht Gute Vorbereitung ist wichtig für ein gutes Gesprächsklima. Der richtige Termin, die eigene Einstellung, vollständige Unterlagen und Klarheit über das Gesprächsziel gehören dazu.

Terminabsprach: Nehmen Sie telefonisch, schriftlich oder direkt über den Schüler Kontakt zu den Eltern auf und teilen Sie den Gesprächsanlass mit. Besprechen Sie mit den Eltern, ob die Schülerin oder der Schüler ebenfalls anwesend sein sollte. Bei der Terminplanung richten Sie sich nach Möglichkeit nach den Zeitvorgaben der Eltern oder machen ihnen mindestens zwei Terminvorschläge. Falls Sie nicht persönlich mit Vater oder Mutter sprechen, bitten Sie um eine Rückmeldung, um den Termin zu bestätigen.

Vorbereitung: Gute Vorbereitung ist selbstverständlich wichtig. Holen Sie die Meinung von weiteren Fachlehrern ein, um sich ein umfassendes Bild zu machen und halten Sie alle eigenen Unterlagen zum entsprechenden Kind bereit. Im Gespräch sollten Sie nicht erst lange in Ihren Aufzeichnungen wühlen, sondern gleich alles parat haben. Zur Vorbereitung gehören aber nicht allein die Unterlagen. Bereiten Sie sich selbst vor, indem Sie
  • Überlegen was in Ihren Augen genau das Ziel des Gespräches ist
  • Argumente bereitlegen und ggfs. das weitere Vorgehen überlegen
  • Sich vergegenwärtigen, welche Argumente, Fragen etc. die Eltern haben könnten
  • Ihre eigene Einstellung zum Schüler und der Familie reflektieren
Sorgen Sie außerdem für einen ruhigen, störungsfreien und möglichst angenehmen Ort für das Gespräch. Nicht immer ist das Klassenzimmer der beste Platz dafür, vielleicht fühlen Sie sich im Lehrerzimmer oder einem Besprechungsraum wohler. Halten Sie sich außerdem an den vorgegebenen Zeitrahmen und machen Sie sich während des Gespräches kurze Notizen, um später den Verlauf nachvollziehen zu können.