Mein Kind war krank: Wann kann es wieder in die Schule?
Entwicklung und Erziehung
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Mein Kind war krank: Wann kann es wieder in die Schule?
von Bettina Levecke
Wenn Kinder krank werden, steht der gewohnte Familienalltag erstmal Kopf. Denn: Mama oder Papa müssen zu Hause bleiben und sich kümmern. Wenn beide Elternteile berufstätig sind, ist das oft gar nicht so einfach.
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Wenn Kinder krank werden, steht der gewohnte Familienalltag erstmal Kopf. Denn: Mama oder Papa müssen zu Hause bleiben und sich kümmern. Wenn beide Elternteile berufstätig sind, ist das oft gar nicht so einfach. Verständlich, dass man das Kind so schnell wie möglich wieder gesund bekommen möchte, damit es wieder in die Schule gehen kann. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Wann kann man sicher sein, dass das Kind wirklich wieder fit ist und niemanden mehr ansteckt? Wann darf es wieder Sport machen?
1. 24 Stunden fieberfrei
2. Fester Stuhlgang, kein Durchfall oder Übelkeit
3. Normaler Appetit
4. Das Kind fühlt sich fit
Schnupfen oder leichter Husten sind keine Ausschlusskriterien. Kinder dürfen trotz leichter Erkältungssymptome in die Schule, wenn sie sich ansonsten fit fühlen.
Eltern sollten dies mit dem Klassenlehrer besprechen und ihr Kind vom Sportunterricht freistellen. Spezialfall ist Pfeiffersches Drüsenfieber: Hier ist eine Befreiung vom Sportunterricht über mehrere Wochen erforderlich. Die Krankschreibung erfolgt vom Kinderarzt, Nachkontrollen zeigen, wann die Genesung ausreichend ist.
Das kindliche Immunsystem trainiert
Es gibt Zeiten, da hat man das Gefühl, es hagelt Infekte. Mal betrifft es Magen und Darm, mal ist es eine Erkältung mit Fieber oder irgendein anderer Infekt, der von Kind zu Kind geschleppt wird. Im Kindergartenalter gelten 8 bis 12 Infekte pro Jahr als ganz normal. Die kleineren Kinder haben nämlich noch kein komplett ausgereiftes Immunsystem und sind daher sehr empfänglich für Bakterien und Keime. Das Immunsystem trainiert noch, lernt sozusagen alle möglichen neuen Krankheitserreger kennen. Und braucht auch etwas Zeit, um wieder rundum erholt zu sein. Der Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt, dass Kinder dieser Altersklasse mindestens drei Tage fieberfrei sein sollten und wieder mit Appetit essen und lebhaft spielen. Diese Regelung lässt sich auch noch auf Grundschüler im ersten Jahr übertragen. Besonders Kinder, die zuvor nicht in einer öffentlichen Betreuung waren, holen in der Schule das Immun-Training nach und sind oft häufiger krank als ihre Schulkameraden.Schulkinder stecken Infekte schneller weg
Je älter Kinder werden, desto mehr lässt die Häufigkeit der Erkrankungen nach. Das Immunsystem wird immer reifer, kann mit vielen Krankheitskeimen besser umgehen. Das zeigt sich auch im Falle kleiner Erkältungskrankheiten oder grippaler Infekte. Die Kinder erholen sich früher, kommen schneller wieder auf die Beine. Hier gilt die Empfehlung: Ist das Kind 24 Stunden fieber- und symptomfrei, kann es wieder in die Schule gehen. Fieberfrei bedeutet, dass die Körpertemperatur unter 37,5 Grad liegt. Natürlich muss hier zusätzlich auch individuell geschaut werden: Sieht das Kind wieder fit aus? Hat es normalen Appetit? Wer auch fieberfrei noch blass und schlapp auf dem Sofa liegt, braucht noch Erholung. Eine verfrühte Rückkehr in den stressigen Schulalltag kann dann zu einem Rückfall führen. Vor allem, wenn sich das geschwächte Immunsystem gleich wieder den nächsten Erreger an Land zieht. Grundsätzlich sollten Schüler folgende Kriterien erfüllen, bevor sie zur Schule zurückkehren:1. 24 Stunden fieberfrei
2. Fester Stuhlgang, kein Durchfall oder Übelkeit
3. Normaler Appetit
4. Das Kind fühlt sich fit
Schnupfen oder leichter Husten sind keine Ausschlusskriterien. Kinder dürfen trotz leichter Erkältungssymptome in die Schule, wenn sie sich ansonsten fit fühlen.
Sport nur bei 100%iger Gesundheit
Sport ist das Lieblingsfach vieler Schüler. Doch Vorsicht! Nach einer fieberhaften Erkrankung sollten auch größere Kinder zurückhaltend sein. Tabu ist Sportunterricht am ersten Schultag nach einer Erkrankung. Nach Empfehlungen des BVKJ sollten Kinder nach einem fieberhaften Infekt sogar acht Tage auf sportliche Aktivitäten und körperliche Belastungen verzichten. Und zwar nicht nur in der Schule, sondern auch im Verein und in der Freizeit. Hintergrund dieser Vorsichtsmaßnahme ist eine potenzielle Beteiligung des Herzmuskels. Eine Herzmuskelentzündung, die bei fieberhaften Infekten nicht ausgeschlossen werden kann, ist unter körperlicher Belastung extrem gefährlich.Eltern sollten dies mit dem Klassenlehrer besprechen und ihr Kind vom Sportunterricht freistellen. Spezialfall ist Pfeiffersches Drüsenfieber: Hier ist eine Befreiung vom Sportunterricht über mehrere Wochen erforderlich. Die Krankschreibung erfolgt vom Kinderarzt, Nachkontrollen zeigen, wann die Genesung ausreichend ist.
Noch schneller gesund
Damit Kinder sich möglichst schnell wieder von Erkrankungen erholen, sind folgende Genesungs-Tipps sinnvoll:- Das Kind sollte regelmäßig trinken, am besten Wasser oder ungezuckerte Tees.
- Achten Sie auf das Beibehalten der gewohnten Schlafenszeit. Auch ein Mittagsschläfchen schenkt Kraft.
- Kranke Kinder gehören nicht stundenlang vor den Fernseher, das strengt an, erschwert den Nachtschlaf und fördert Kopfschmerzen.
- Leicht verdauliche Speisen, wie Suppen, Zwieback oder gedünstetes Gemüse werden von den Kindern am besten vertragen und liegen nicht schwer im Magen.
- Frische Luft tut gut. Wenn das Kind sich danach fühlt, darf es in Begleitung der Eltern spazieren gehen. Wichtig ist passende Kleidung: Das Kind darf nicht frieren, aber auch nicht schwitzen.
- Gesunde Snacks: Versorgen Sie Ihr Kind jetzt mit extra vielen Vitaminen, am besten durch frisches Obst und Gemüse.
Und Kinderkrankheiten?
Bei Kinderkrankheiten wie Scharlach, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Keuchhusten und bei infektiösen Magen-Darm-Erkrankungen regelt des Infektionsschutzgesetz (Link: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/ifsg/gesamt.pdf die Wiederzulassung zu Gemeinschaftseinrichtungen. Bei einigen dieser Erkrankungen besteht Meldepflicht - Informationen zum konkreten Verhalten erhalten Eltern bei Ihrem zuständigen Kinderarzt.Warenkorb
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Über den Autor/die Autorin
Bettina Levecke ist freie Journalistin aus der Nähe von Bremen. Ihre Themenschwerpunkte sind Gesundheit, Familie und Nachhaltigkeit.