Wohin in den Ferien?

Entwicklung und Erziehung
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von Manon Sander
Langsam wird es Sommer und nach dem langen Winter ist die Sehnsucht nach Sonne umso größer. Doch wohin kann man mit Kindern fahren? Was bietet sich an und welche Feriengebiete sind besonders kinderfreundlich und familientauglich?
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Langsam wird es Sommer und nach dem langen Winter ist die Sehnsucht nach Sonne umso größer. Doch wohin kann man mit Kindern fahren? Was bietet sich an und welche Feriengebiete sind be- sonders kinderfreundlich und familientauglich? Wo finden die Kinder Anschluss und ab welchem Alter kann man mit Kindern fliegen?

Vielschichtig

Eine pauschale Antwort kann niemand geben. Während die eine Familie mit einem Kleinkind gar keine Angst vor einer Fernreise hat, bleibt die andere Familie in der Nähe und bucht Urlaub auf dem Bauernhof. Spaß macht beides. Wichtig ist, dass sich die Familie wohlfühlt und gemeinsam etwas unternimmt.

Urlaub in Deutschland

Urlaub in Deutschland ist abwechslungsreich und hat viel zu bieten: Städtereisen, Berge, Meer, Heidelandschaften, Mittelgebirge und vieles mehr. Hier sind einige Reiseziele zusammengefasst. Diese richten sich nicht speziell an Familien, aber Ideen und Anregungen werden vielfach gegeben. Vorteile hat der Urlaub in Deutschland für Familien auf jeden Fall. Es gibt keine Sprachbarrieren, keine unbekannten Krankheiten und auch die ärztliche Versorgung ist vergleichbar mit der am Heimatort.

Neben Hotels und Ferienwohnungen gibt es in Jugendherbergen (www.jugendherberge.de) tolle Angebote für Familien. Das Beste ist, dass das Essen morgens und abends frisch auf dem Tisch steht und mittags ein Lunchpaket dazu gehört. Viele Familienzimmer bieten eigene Waschräume an. Außerdem haben Jugendherbergen ein umfangreiches Programm, so dass jeder auf seine Kosten kommt. Ein Herbergsausweis kann bei der Buchung oder Ankunft erworben werden.

Welches Kind träumt nicht einmal von einem Urlaub auf dem Bauernhof mit einem eigenen Pferd, zwischen Ziegen und Hunden? Auf der Seite www.bauernhofurlaub.de stehen vielfältige Angebote zur Verfügung.

Aber auch Kinderhotels - in denen Kinder nicht stören, sondern im Mittelpunkt stehen - bieten unterschiedliche Angebote an. Vorschläge deutschlandweit findet man unter www.kinderhotel.de.

Mit größeren Kindern kann auch ein Aktivurlaub in Betracht gezogen werden, vielleicht eine Kanutour mit Zelt oder eine Radtour entlang eines Flusses mit Übernachtung in kleinen Pensionen und Jugendherbergen.

Europa bietet unendlich viel

Von Skandinavien bis in den Süden, von der Westküste Frankreichs bis in die östlichen Länder hinein bieten sich viele Möglichkeiten. Für Reisen mit Kindern ins Ausland sollten allerdings ein paar Sachen beachtet werden: Ist der Impfstatus der Kinder in Ordnung? Wenn nicht, sollte dieser unbedingt aufgefrischt werden. Suchen Sie sich auch heraus, wie es mit der ärztlichen Versorgung vor Ort aussieht. Es ist besser im Vorfeld zu klären, wo der nächste Arzt ist, als plötzlich panisch zu werden, weil sich das Kind einen Arm gebrochen hat. Klären Sie auch mit der Krankenkasse ab, inwieweit in Ihrem Urlaubsland die Kosten übernommen werden. In vielen Ländern werden Leistungen privat abgerechnet und von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen. Hierfür bieten private Zusatzversicherungen einen guten Zusatzschutz. Auch bei einigen Kreditkartenverträgen gibt es gute Konditionen.

Für den Fall, dass ein Kind Medikamente benötigt, sollten diese mitgenommen werden, denn nicht immer gibt es in anderen Ländern gleiche Medikamente in gleichen Dosierungen.

Kleinere Kinder sind an bestimmtes Essen gewöhnt. Das ist in Deutschland nicht anders, als in anderen Ländern – aber auch hier gibt es Unterschiede: So gibt es zum Beispiel in Schweden viele Babygläschen, die Fisch enthalten – etwas, an das unsere Kleinkinder nicht gewöhnt sind. Darum sollte Kindernahrung gegebenenfalls mitgenommen werden.Denken Sie auch daran, dass besonders in vielen südlichen Regionen das Leitungswasser kein Trinkwasser ist. Selbst zum Zähneputzen muss hier extra Wasser verwendet werden.

Übersee

Kann ein Kleinkind schon nach Australien, Amerika oder Asien? Natürlich kann es – aber Eltern sollten überlegen, ob Sie ausreichend über die örtlichen Begebenheiten informiert sind. Wer weiß, was auf einen zukommt, kann mit vielen Situationen entspannter umgehen. Wie sieht es zum Beispiel mit dem Stillen von Kindern in der Öffentlichkeit aus? Dürfen Mädchen und Frauen kurze Hosen oder kurze Röcke tragen? Oder ist es vielleicht sogar - wie in den USA - nicht gern gesehen, wenn Mädchen ohne Oberteil herumlaufen? Prüfen Sie auch bei Fernreisen unbedingt den Impf- und Versicherungsstatus aller Mitreisenden.

Preiswerte Unterkünfte

Eine interessante Art und Weise Urlaub zu machen, wird in den USA praktiziert: Der Häusertausch. Hier tauschen Familien ihre Häuser mit anderen Familien. Ein beliebtes Portal, in dem weltweit getauscht werden kann, ist: www.haustauschferien.de.

Auto, Zug, Flugzeug

Wer mit dem Auto fährt, ist vor Ort mobiler und hat es leichter mit dem Gepäck, denn im Auto kann einfach mehr mitgenommen werden. Allerdings ist die Beweglichkeit während der Fahrt nicht besonders groß. Kinder müssen die ganze Zeit in ihrem Sitz bleiben und wollen oft beschäftigt werden. Ein paar Ideen und Tipps finden Sie in unserem Beitrag „Wann sind wir endlich da?" – Tipps für (lange) Autofahrten".
Im Zug sollte man sich mit den Gepäckstücken einschränken, die Koffer müssen schließlich auch getragen werden. Dafür ist die Bewegungsfreiheit im Zug wesentlich größer und die Eltern kommen entspannter am Zielort an. Beachten Sie aber auch, dass beim Umsteigen Stresssituationen entstehen können – nehmen Sie daher lieber eine Verbindung, die etwas länger dauert, bei der jedoch weniger umgestiegen werden muss.
Mit dem Flugzeug können schnell längere Strecken zurückgelegt werden, doch sind natürlich auch hier einige Hürden zu nehmen. Ein paar Tipps für Flugreisen mit Kindern sind hier aufgelistet.

Etwas von zu Haus

Ganz kleine und auch größere Kinder tun sich meistens nicht schwer mit Veränderungen. Für die ganz Kleinen ist es wichtig, dass die Eltern da sind, die Größeren können in die Planung miteinbezogen werden. Aber gerade Kinder zwischen dem ersten und vierten Lebensjahr haben manchmal Probleme, wenn sie die gewohnte Umgebung verlassen. Gerade, wenn es abends ins Bett geht, können die Kinder panisch werden. Kommt ein Reisebett mit, dann ist es hilfreich, wenn die Kinder schon ein paar Nächte in diesem probeschlafen können. Ansonsten hilft auch der Kopfkissenbezug oder eine Kuscheldecke, die nach zu Hause riecht (also bitte nicht neu kaufen). Und Kuscheltiere, die immer zum Einschlafen dabei sind, müssen natürlich auch im Urlaub mitfahren – aber bitte gut aufpassen, dass sie sich nicht irgendwo verselbstständigen!
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Über den Autor/die Autorin
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Manon Sander ist Mutter von 6 Kindern und außerdem Autorin für Fach- und Kinderbücher.

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