Ideen für eine Übernachtungsparty

Freizeit und Erholung
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von Manon Sander
Irgendwann taucht die Frage nach einer Übernachtungsparty auf. Und bei guter Planung wird die Pyjamaparty auch zum Partyknaller. Eine gute Mischung aus gemeinsamem Essen und Spielen sorgen für Abwechslung, bis die Kids die Schlafplätze entern.
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Die Einladungen waren verschickt, die Kinder haben zugesagt, und dann tobt plötzlich das Chaos - mitten in der Nacht gibt es immer noch einen, der die anderen übertrumpfen will und versucht am Treppengeländer nach oben zu klettern. Oder es bekommen völlig unvorbereitet mehrere Kinder Heimweh und die Eltern müssen zum Abholen kommen. Beides keine guten Aussichten auf eine solche Feier. Wer aber im Vorfeld gut plant, der wird später keine Überraschungen erleben und die Party wird noch lange allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben.

In welchem Alter und wie viele Kinder sollten eingeladen werden?

Es gibt eine Faustregel die besagt, dass zu einer Geburtstagsfeier immer so viele Kinder eingeladen werden sollten, wie das Geburtstagskind alt wird. Auch das kann für die Übernachtungsfeier gelten. Zumindest bis die Kinder ins Teenageralter kommen, denn danach wird es schwierig. Kinder, die noch im Kindergartenalter sind, tun sich oft schwer mit der Trennung von den Eltern. Ab dem Beginn der Grundschulzeit nimmt das Übernachten bei Freunden sowieso zu und ist nichts Neues mehr. Eine gute Zeit also für eine gemeinsame Party. Mit dem Eintritt in die Pubertät wird es wieder schwieriger.

Datum festlegen und Aufsicht klären

Ganz wichtig sind ein rechtzeitig festgelegter Termin, an dem das ganze stattfinden soll und das Bereitstellen einer oder auch mehrerer Aufsichtspersonen. Es sollte niemals ein einzelner Erwachsener allein mit einer Gruppe von vielen Kindern sein, die nicht seine eigenen sind. Es kann immer etwas passieren und es ist auch einfacher zu zweit oder sogar zu dritt. Während in den Ferien der eine oder andere Freund vielleicht im Urlaub ist, bieten sich Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag gut an. Auch wenn am Freitag vielleicht einige Kinder noch ihren Hobbies nachgehen, ist er besser geeignet als der Samstag - denn so haben Kinder und Eltern noch die Möglichkeit, sich am Sonntag zu erholen.

Raum festlegen

Wohnzimmer oder Zelt? Das hängt natürlich auch von der Witterung ab. Im Winterhalbjahr ist natürlich ganz klar eine Übernachtung im Haus angesagt - aber auch im Sommer sollte es eine Ausweichmöglichkeit geben für den Fall, dass es regnet oder dass sich die Gäste plötzlich umentscheiden. (Hier kann man nicht einfach planen, eine Isomatte neben die andere zu legen.) Während der Eine überall und zu jeder Gelegenheit schlafen kann, braucht der Andere etwas mehr Rückzugsmöglichkeiten. Das Sofa muss also gar nicht verschoben werden, sondern kann als Raumteiler dienen.

Einladungen

In den Einladungen sollte ganz klar stehen, dass es sich um eine Übernachtungsparty handelt, von wann bis wann sie geht und was mitgebracht werden soll. Natürlich ist es immer gut, die eine oder andere Luftmatratze und Decke in Reserve zu haben. Trotzdem sollten alle Gäste wissen, was sie mitbringen müssen, damit nicht mitten in der Nacht noch Decken zusammen gesucht werden müssen.
Soll gezeltet werden, dann ist es geschickt, mehrere Eltern anzusprechen, die Zelte mitbringen, aufbauen und auch wieder abbauen. Es ist sinnvoll, eine Mailadresse oder eine Telefonnummer anzugeben, damit sich die anderen Eltern melden können. Manche haben ganz viele Fragen und vielleicht auch Ängste, weil es das erste Mal ist, dass ihr Kind woanders übernachtet. Vielleicht haben die Kinder aber auch Krankheiten, auf die Rücksicht genommen werden müssen.

Verpflegung der Gäste

Eine solche Party sollte am späten Nachmittag beginnen und am nächsten Morgen nicht zu spät enden. Das bedeutet, dass ein Essen am Abend, vielleicht ein weiterer kleiner Snack am späten Abend und ein Frühstück angeboten werden. Zum Abendessen kann - wenn das Wetter es zulässt - gegrillt werden oder auch Stockbrote über einem offenen Feuer gemacht werden. Toll finden die meisten Kinder auch einen großen Topf voller Nudeln mit Sauce. Vielen Kindern macht es Spaß, das Essen selbst mit vorzubereiten. Da bieten sich Pizza oder auch mit Käse überbackene Toastbrote an. Als späten Snack kann man mit den Kindern Popcorn selber machen. Zum Frühstück können Brötchen mit Wurst, Käse und Marmelade gereicht werden. Mehr als zwei Brötchen pro Kind müssen nicht gerechnet werden. Große Kuchen werden selten gegessen, aber Muffins oder Waffeln kommen auch ganz gut bei den Gästen an.

Beschäftigungen

Die kleinen Gäste möchten natürlich auch beschäftigt werden. Es ist für alle sehr positiv, wenn die Kinder sich dabei auspowern können. Das kann ein Fußballspiel sein, ein anderes Sportspiel oder auch eine Stadtrallye. Es kann eine Nachtwanderung veranstaltet werden oder auch eine Disco, hier kommen besonders Tanzspiele gut an. Toll finden Kinder es auch, wenn sie im ganzen Haus Verstecken spielen können.
Vor dem Zubettgehen sollte dann eine ruhige Phase eingeplant werden. Vielleicht das Anschauen eines Films (bitte unbedingt auf die Altersbegrenzung achten!), das gemeinsame Lesen einer Geschichte, ein Gute-Nacht-Lied mit Gitarrenbegleitung oder auch das Erzählen einer Phantasiegeschichte.

Am Morgen

Am Morgen werden die ersten Kinder sehr früh wach sein - auch wenn die letzten Kinder sehr spät ins Bett gegangen sind. Man sollte also darauf vorbereitet sein, dass schon ab sechs Uhr der Lärm langsam wieder beginnt. Findet alles draußen statt, finden die Kinder mit Sicherheit eine Beschäftigung. Im Haus sollte man auch etwas anbieten können. Vielleicht kann eine Kleinigkeit gebastelt werden.

Heimweh

Immer wieder kommt es vor, dass Kinder bei solchen Festen plötzlich Heimweh bekommen. Vielleicht fühlen sie sich in der Gruppe nicht wohl, spielen die Spiele nicht gern mit oder es ist etwas ganz anderes. Diesen Kindern lässt man am besten eine kleine Auszeit. Sollten sie sich nicht wieder in die Gruppe einfinden, so kann man sie z. B. bei den Vorbereitungen zum Essen mit einbeziehen. Oft hilft es auch, auf den nächsten Morgen zu verweisen und darauf zu hoffen, dass das Kind am Morgen auch so gut beim Frühstück mithilft, da man es allein nicht schaffen würde. Ganz oft verschwinden die unguten Gefühle dann wieder. Wenn es trotzdem nicht besser wird, kann ein Telefonat mit den Eltern helfen - es kann die Situation aber auch ein wenig verschlimmern. Wenn es gar nicht klappt, dann können diese Kinder die Feier auch unterbrechen und am Morgen wieder kommen.

Störungen

Es gibt manche Kinder, die können sich einfach nicht einfinden und wollen durch Störungen auffallen. Oft möchten diese Kinder einfach nur ein bisschen mehr Aufmerksamkeit haben. Auch sie kann man durch Einbinden in Vorbereitungen und durch das Herausstellen dessen, was sie Tolles gemacht haben, ein wenig "Herunterholen". Wenn es nicht klappt, darf man auch die Kinder zur Seite nehmen und ihnen sagen, dass es so nicht geht und sie sich so nicht bei Ihnen benehmen dürfen. Dies muss sehr knapp und bestimmt passieren. Wenn gar nichts hilft und einzelne Kinder alles soweit aufmischen, dass die anderen sich völlig überfordert fühlen, dann darf man auch ein Kind nach Hause schicken.

Unfälle

Es gibt wohl kaum einen Kindergeburtstag, auf dem es nicht den ein oder anderen kleinen Unfall gibt. Daher ist es besonders wichtig, immer Kühlpacks und Pflaster da zu haben. Das reicht in den meisten Fällen aus. Passiert mehr, sollten in jedem Fall die Eltern benachrichtig werden. Außerdem empfiehlt es sich, eine Liste anzulegen, in die sich alle Eltern mit der Telefonnummer eintragen, auf der sie an dem Abend erreichbar sind. Meistens passiert nichts, aber wenn doch, ist es immer besser, vorbereitet zu sein.

Ganz wichtig ist aber dabei, dass alle Spaß bei der Sache haben und noch lange an die tollen Erlebnisse denken - auch die Eltern!
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Über den Autor/die Autorin
Foto Manon Sander

Manon Sander ist Mutter von 6 Kindern und außerdem Autorin für Fach- und Kinderbücher.

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