U-Untersuchungen sind wichtig!

Je früher Probleme erkannt werden, desto einfacher ist die Behandlung.

Entwicklung und Erziehung
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von Manon Sander
Vorsorgeuntersuchungen in regelmäßigen Abständen helfen dabei, Krankheiten und ungünstige Entwicklungen beim Kind rechtzeitig zu erkennen.
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Die erste Vorsorgeuntersuchung erfolgt bereits nach der Geburt. Hier bekommen die Eltern das gelbe Vorsorgeheft mit den Terminen für die Früherkennungs-untersuchungen ausgehändigt. Entwicklungsstörungen und Krankheiten können bei diesen Untersuchungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Kontrolluntersuchungen von Zeit zu Zeit

Es gibt festgelegte Termine, zu denen die Kinder beim Arzt vorgestellt werden sollen. Die zweite Untersuchung findet bereits ein paar Tage nach der Geburt statt. In der Regel geschieht dies noch im Krankenhaus. Wer ambulant entbindet, sollte sich schon vor der Geburt um einen Kinderarzt kümmern, der dann eventuell auch einen Hausbesuch machen kann. Einen Überblick über die Vorsorgeuntersuchungen gibt es hier.

Kinderarzt gut aussuchen

Es gibt eine Vielzahl von Kinderärzten, aber nicht jeder Arzt passt zu jeder Familie. Aus dem Grund sollten sich Eltern den Arzt sorgfältig aussuchen. Fragen Sie bei Freunden und Bekannten nach, in welcher Praxis sie mit ihren Kindern sind und welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben. Neben einem guten Gefühl bei den Untersuchungen und der Kompetenz des Arztes sind auch noch andere Punkte zu berücksichtigen: Ist das Praxispersonal freundlich zu Kindern und Eltern? Wie schnell werden Termine vergeben und wie lange sind die Wartezeiten? Werden auch Alternativen zu Medikamenten angeboten oder wird bei jedem Schnupfen gleich ein Antibiotikum verabreicht? Wenn es in einer Praxis gar nicht klappt, kann natürlich auch der Arzt gewechselt werden – allerdings sollte dies nicht zu oft geschehen, denn wenn ein Arzt ein Kind gut kennt, fällt es leichter eine Diagnose zu stellen.

Vertrauen zum Arzt haben

Ganz wichtig ist bei den Untersuchungen, dass die Eltern Vertrauen zum Arzt haben. Viele Krankheiten können nur durch ausführliche Gespräche mit den Eltern entdeckt werden. Ein Arzt kann nicht erkennen, ob ein Kind Verdauungsprobleme hat. Er weiß nicht, wie das Schlafverhalten des Kindes ist und er hat auch keine Ahnung, ob ein Kind noch einnässt. Ein Arzt kann nur dann helfen, wenn er ein klares Bild von den Eltern erhält. Außerdem spüren Kinder, ob ihre Eltern sich mit einem Arzt gut verstehen oder nicht. Sie sind dann bei den Untersuchungen selbst aufgeschlossener und nicht so ängstlich.

Wichtigkeit

Warum sind diese Untersuchungen eigentlich so wichtig? In der Schwangerschaft ist es für jede werdende Mutter selbstverständlich, dass sie die Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt. Meistens bekommt sie zu hören, dass alles in Ordnung ist. Manchmal helfen hier auch schon Kleinigkeiten etwas zu verbessern, zum Beispiel Eisentabletten oder ein paar Tage Bettruhe können viel bewirken.
Genauso wichtig sind die Untersuchungen für die Kinder. Kleine Haltungsschäden können zum Beispiel ganz früh erkannt und durch Physiotherapie behoben werden. Sehschwächen, Hörschäden usw., die ebenfalls große Probleme nach sich ziehen können, werden durch minimalen Aufwand behoben. So gibt es viele Beispiele, bei denen Kleinigkeiten - frühzeitig behandelt - keine Probleme hervorrufen, unbehandelt jedoch zu Einschränkungen führen können.

Vorbereitung

Eine Vorsorgeuntersuchung ist noch effektiver, wenn sie gut vorbereitet ist. Das bedeutet nicht, dass Eltern ihr Kind daraufhin trainieren sollen, sondern es sollte eine Art Tagebuch geführt und dem Arzt mitgebracht werden. In dieses Tagebuch können alle Beobachtungen eingetragen werden. Bei ganz kleinen Kindern können Eltern beobachten, wie viel das Kind trinkt, wann es Verdauung hatte, wann es schreit und wann es so viel schreit, dass es sich nur ganz schwer beruhigen lässt. Wann hat es zum ersten Mal nach etwas gegriffen und wann hat es sich das erste Mal vom Bauch auf den Rücken gedreht. Kleine Infekte sollten ebenfalls vermerkt werden. Alles Auffällige kann dann mit dem Arzt besprochen werden. Vieles ist nicht unbedingt wichtig, hilft aber vielleicht ein wenig, Unsicherheiten zu nehmen und außerdem ist es eine nette Erinnerung.
Schreiben Sie sich auch unbedingt Fragen auf. Oft vergisst man diese nämlich und sie fallen einem erst wieder auf dem Nachhauseweg ein.

Begleitung

Zur U-Untersuchung sollte ein Kind immer von einem Erwachsenen begleitet werden. Wer mit zwei oder mehreren kleinen Kindern zu einer Untersuchung muss, kann eventuell eine zweite Person zur Begleitung mitnehmen. Einer geht mit zur Untersuchung, während der andere mit dem Kind/den Kindern im Wartezimmer spielt.

Pünktlichkeit

Zu Untersuchungen sollte man möglichst pünktlich kommen, ca. 5 bis 10 Minuten vor dem Termin. Meistens werden schon vorab ein paar Untersuchungen vom Praxisteam durchgeführt, z. B. Messen und Wiegen oder auch kleine Tests.

Werte sind Richtwerte

Natürlich freuen sich Eltern darüber, wenn ein Kind schon frühzeitig etwas erlernt hat. Wenn manche Dinge länger brauchen, ist das oft aber auch nicht schlimm. Es muss nur kontrolliert werden, ob grundsätzlich ein Problem vorliegt oder nicht. Ein Kind, das sehr mobil beim Krabbeln ist, kann ruhig später anfangen zu laufen. Es gibt Kinder, die erst gar nicht reden und plötzlich fast ganze Sätze formulieren. Darum bleiben Sie ruhig, wenn etwas nicht in das normale Raster passt – fragen Sie aber nach, ob und wann das kontrolliert werden muss und wie man das Kind eventuell ein wenig unterstützen kann.

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Über den Autor/die Autorin
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Manon Sander ist Mutter von 6 Kindern und außerdem Autorin für Fach- und Kinderbücher.

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