Der Spagat zwischen Familie und Beruf - und wo bleibe ich?
Der Spagat zwischen Familie und Beruf - und wo bleibe ich?
To-Do-Listen bestimmen Ihren Alltag? Ständig plagt Sie das schlechte Gewissen? Sie hetzen von A nach B? Die Wäscheberge türmen sich? Und Sie fragen sich, wo Sie bleiben? Der berufliche und familiäre Alltag wird für berufstätige Mütter zunehmend zur Zerreißprobe. Dabei ist es wichtig, dass Sie sich selbst nicht aus den Augen verlieren. Der folgende Beitrag nennt Anregungen, wie dies gelingen kann.
To-Do-Listen bestimmen Ihren Alltag? Ständig plagt Sie das schlechte Gewissen? Sie hetzen von A nach B? Die Wäscheberge türmen sich? Und Sie fragen sich, wo Sie bleiben? Der berufliche und familiäre Alltag wird für berufstätige Mütter zunehmend zur Zerreißprobe. Dabei ist es wichtig, dass Sie sich selbst nicht aus den Augen verlieren. Der folgende Beitrag nennt Anregungen, wie dies gelingen kann.
Work-Life-Balance - was ist das für Sie?
Eine gesunde Work-Life-Balance kann individuell ganz unterschiedlich sein. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich zunächst einmal fragen:
- Wie möchten Sie Familie leben? Was ist Ihnen wichtig?
- Was ist Ihnen mit Blick auf Ihren Beruf und Ihre Karriere wichtig?
- Wie lassen sich diese Vorstellungen miteinander vereinbaren?
- Wo liegen die Chancen, wo die Herausforderungen?
Nehmen Sie sich ab und zu Zeit, um über diese Fragen zu reflektieren. Daraus lassen sich Ziele formulieren, die Sie am besten schriftlich festhalten. Zum Beispiel:
- Wir verbringen am Wochenende bewusst Zeit gemeinsam als Familie.
- Wir nehmen eine Mahlzeit am Tag gemeinsam als Familie ein.
- Als kleines Ritual lese ich meinen Kindern verlässlich abends eine Gute-Nacht-Geschichte vor.
- Im Beruf bin ich zu festen Zeiten erreichbar.
- Als nächsten Karriereschritt plane ich … innerhalb dieser Zeit …
- Herausfordernd könnte es sein, dass ich mich für den nächsten Karriereschritt in diesem Bereich fortbilden muss …
Netzwerke gestalten
Um das Familienleben verlässlich zu planen und sich im Berufsleben zu entwickeln, braucht es stabile Netzwerke.
Visualisieren Sie Ihr Netzwerk für sich. Schreiben Sie die Namen der Personen auf Karteikarten und legen sie diese auf einen großen Tisch oder auf den Boden. Überlegen Sie - gehört die jeweilige Person zu Ihrem privaten Netzwerk oder zu Ihrem beruflichen Netzwerk? Wie ist die Beziehung zu dieser Person? In welcher Form kann diese Person Sie unterstützen - und umgekehrt Sie auch diese Person? Welche Aufgabenbereiche sind dadurch für Sie entlastet?
Achten Sie auf sich selbst
Sie fühlen sich unausgeglichen oder unzufrieden? Ständig unter Strom? Was ist es, das in Ihnen dieses Gefühl auslöst? Was sollte sich ändern - damit dieses Gefühl sich ändert? Wie sieht eine gute Lösung für Sie aus?
Was können Sie selbst dazu beitragen, dass es sich ändert? Und welchen Beitrag sollten andere Personen leisten, um Sie zu unterstützen?
Halten Sie diese Gedanken schriftlich fest. Überlegen Sie, welche Schritte Sie zunächst angehen möchten - und wen Sie dafür ins Boot holen müssten. Suchen Sie dann das Gespräch mit diesen Personen. Während des Gespräches ist es wichtig, dass Sie aus Ihrer Perspektive berichten und Du-Botschaften sowie Zuschreibungen vermeiden.
Ressourcen beachten
Am Abend ist Ihre To-Do-Liste nur halb abgearbeitet? Achten Sie im Alltag mehr darauf, was gut klappt und läuft, als darauf, was nicht planmäßig verlaufen ist. Über welche Ressourcen verfügen Sie? Was ist positiv verlaufen? Welche Dinge haben Sie heute schon erledigen können? In manchen Fällen ist es hilfreich, dies schriftlich festzuhalten - um die gegenwärtigen Ressourcen sichtbar zu machen.
Pausen bewusst einplanen
Machen Sie Pausen zum Ritual in Ihrem Alltag. Sei es die Tasse Kaffee morgens, bevor alle anderen Familienmitglieder aufstehen. Ein festes Treffen mit Freundinnen, das Sie fest im Terminkalender stehen haben. Das Hobby wie Sport, Singen, Musizieren oder Erlernen einer Sprache. All diese Dinge sollten ihren festen Platz haben, einen sicheren Platz in Ihrem Kalender - und somit auch in Ihrem Alltag.
In Ihrem Buch „wild world“ nennen Julia Dibbern und Nicola Schmidt eine der wichtigsten Ressourcen, die Mütter haben: „Schlafen ist wichtig! Schlaft! Schlaf hat Priorität (…). Auch wenn die Kinder groß sind, brauchen sie uns noch fit und leistungsfähig. Auch ein siebenjähriges Kind kann einen riesigen Haufen Fragen am Tag stellen - es ist wichtig, dass wir das aushalten können. Also schlafen wir, wann wir können. Wir versprechen euch, denn wir wissen aus eigener Erfahrung: Facebook läuft nicht weg. Die Wäsche auch nicht.“
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Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.