Iss dich schlau! Was ist dran am Brainfood?

Wissen und Bildung
© bit24 - Fotolia.com
von Ulrike Lindner
Das Gehirn ist die Steuerzentrale unseres Organismus. Dafür wird Energie benötigt – viel sogar! 20 bis 25 Prozent der Energie, die wir durch Nahrung aufnehmen, verbraucht die graue Masse in unserem Kopf. Die restliche Energie fließt in die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen wie Atmung, Körpertemperatur oder Blutkreislauf. Aber ist es wichtig, in welcher Form diese Energie zugeführt wird?
Lesedauer:
2 min
Das Gehirn ist die Steuerzentrale unseres Organismus. Dafür wird Energie benötigt – viel sogar! 20 bis 25 Prozent der Energie, die wir durch Nahrung aufnehmen, verbraucht die graue Masse in unserem Kopf. Die restliche Energie fließt in die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen wie Atmung, Körpertemperatur oder Blutkreislauf. Aber ist es wichtig, in welcher Form diese Energie zugeführt wird?

Der aktuelle Brainfood-Trend sagt „ja“ zu dieser Frage. Auch wenn bestimmte Lebensmittel nicht wirklich klüger machen, könnten die richtigen Energielieferanten das Gehirn doch besser bei seiner Arbeit unterstützen, als andere. Da das Gehirn Energie nicht speichert, ist vor allem eine dauerhafte, gleichmäßig hohe Versorgung mit Energie wichtig.

Das Gehirn gut versorgen

Eine gleichmäßige Energieversorgung gelingt am besten mit Lebensmitteln, die komplexe, langkettige Kohlenhydrate enthalten, die der Körper nach und nach in ihre einzelnen Bausteine zerlegt. So gelangen sie über einen längeren Zeitraum kontinuierlich ins Gehirn. Komplexe Kohlenhydrate finden sich unter anderem in Vollkornprodukten, Kartoffeln oder Hülsenfrüchten.

Ein weiterer wichtiger Energielieferant neben den komplexen Kohlenhydraten sind Fette. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) wirken sich besonders günstig auf die Nervenzellen aus und sollen sogar die embryonale und frühkindliche Gehirnentwicklung fördern. Enthalten sind sie unter anderem in Fisch, Raps- oder Walnussöl, Nüssen und Trockenfrüchten.

Zuletzt werden Eiweiße benötigt, weil aus ihren kleinsten Bausteine, den Aminosäuren, Botenstoffe (Neurotransmitter) gebildet werden, die für den Informationsfluss von einer Zelle zur nächsten sorgen. Gute Eiweißlieferanten sind neben Fisch zum Beispiel mageres Fleisch, Milchprodukte, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen sowie Hülsenfrüchte. Tatsächlich hat sich gezeigt,
  • dass bei Konzentrationsstörungen Arginin und Asparaginsäure helfen können
  • dass das Gewebshormon Cholin sowie Lezithin schon nach rund zwei Stunden das Kurzzeitgedächtnis positiv beeinflussen
  • dass ein Mangel an Folsäure und Vitamin B für ein Nachlassen der Gedächtnisleistung sorgt

Welche Lebensmittel sind gut fürs Gehirn?

Aus den Erkenntnissen über die Energieversorgung des Gehirns lassen sich Empfehlungen für bestimmte Nahrungsmittel ableiten – auch wenn diese nicht wirklich klüger machen. Dennoch können sie beim Denken helfen. So sollen Eier und Soja die Konzentration fördern und das Kurzzeitgedächtnis verbessern. Auch Fisch gilt als Brain-Food: Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren könnten das Kurzzeitgedächtnis verbessern, Zellen schützen, Gehirnbotenstoffe bilden und der Zellalterung entgegenwirken.

Weitere Empfehlungen betreffen:
  • Obst und Gemüse, weil sie Konzentrationsfähigkeit steigern und die Reizübertragung in den Nerven verbessern sollen. Bananen zum Beispiel gelten als ideale Zwischenmahlzeit bei Prüfungen
  • Kartoffeln und Hülsenfrüchte, weil sie für eine bessere Durchblutung des Gehirns sorgen und positiv aufs Kurzzeitgedächtnis wirken sollen
  • Milchprodukte, weil sie die Serotoninproduktion begünstigen und damit die Gedächtnisleistung verbessern sollen
  • Nüsse, weil sie das Kurzzeitgedächtnis verbessern, Gehirnzellen schützen und Zellschäden reparieren sollen
  • Vollkornprodukte, weil sie Gedächtnis, Konzentration und die Zellteilung fördern.

Hauptsache Wasser

Besonders wichtig fürs Gehirn ist übrigens ein ganz einfaches Nahrungsmittel: Wasser. Das Gehirn besteht selbst zu 80 Prozent aus Wasser, sobald die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit zurückgeht, ist ein Nachlassen der Hirnleistung zu verzeichnen. Ausreichend viel zu trinken, ist daher die erste und wichtigste Regel, um das Gehirn gut zu versorgen.

Zuletzt sollte auch ein weiterer Faktor Beachtung finden: Bewegung! Sie führt zur besseren Durchblutung des Gehirns und ist mindestens ebenso wichtig für gute Gehirnleistung wie das richtige Essen.
Beitrag teilen:
Themen:
Energie
Körper
Lebensmittel
Gehirn
Ernährung
Kohlenhydrate
Fette
kochen
Eiweiße
Gedächtnisleistung
Brainfood
essen3
Über den Autor/die Autorin

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.

Weitere Beiträge lesen