Direkt zum Inhalt

Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern

Lehrerin im Klassenzimmer
Entwicklung und Erziehung
© AVAVA - iStockphoto.com
von Dr. Lisa Mundzeck

Eltern und Lehrer – ihr VerhĂ€ltnis zueinander ist oft nicht ganz einfach, sondern vielleicht von Unsicherheit und gegenseitigen hohen Erwartungshaltungen geprĂ€gt. Wenn es selbstverstĂ€ndlich auch hier positive Beispiele der Zusammenarbeit gibt, so entstehen Vorurteile auf beiden Seiten dennoch schnell.

Lesedauer:
2 min

Dabei trĂ€gt eine gute Stimmung zwischen Elternhaus und Schule wesentlich dazu bei, dass sich die Kinder in der Schule wohlfĂŒhlen.
Vorurteile und Unsicherheit Auf Seiten der Eltern herrschen oft Unsicherheit, Distanziertheit und Vorurteile gegenĂŒber den Lehrern ihrer Kinder vor. Viele erinnern sich in diesem Zusammenhang vornehmlich an ihre eigene Schulzeit und fĂŒhlen sich schnell selbst angegriffen, wenn der Lehrer Kritik am eigenen Kind Ă€ußert. Gleichzeitig scheuen sie sich vielleicht vor eigener Kritik am Lehrer, weil sie befĂŒrchten, ihr eigenes Kind damit in negatives Licht zu setzen.

Lehrer wiederum fĂŒhlen sich hĂ€ufig schnell auf den Schlips getreten, in ihrer Kompetenz gekrĂ€nkt, wenn Eltern kritisch nachfragen. Schließlich sind sie die ausgebildeten PĂ€dagogen. Oft wird die in ihren Augen mangelnde Erziehung der Kinder beklagt, deren Nachholen die Schule dann nachzuholen hĂ€tte.
Mögen manche dieser VorwĂŒrfe auch gerechtfertigt sein, so helfen sie sicher nicht weiter, um das VerhĂ€ltnis zwischen Eltern und Lehrern zu einem guten VerhĂ€ltnis werden zu lassen.

Studienergebnisse zum Thema

Laut Tagesspiegel ergab eine bundesweite Umfrage des "Bildungsbarometers" der UniversitĂ€t Koblenz-Landau unter ca. 2000 Lehrern und Eltern, dass die Zusammenarbeit vielfach fĂŒr stark verbesserungswĂŒrdig angesehen wird. In nur 46 % aller FĂ€lle wĂŒrden bei einem Zusammentreffen zwischen beiden Seiten konkrete VorschlĂ€ge zur Verbesserung der Situation der Kinder in der Schule gemacht, in 41 % dagegen gĂ€be es keine handfesten VerbesserungsvorschlĂ€ge. UngefĂ€hr ein Drittel der Eltern hatte negative Erfahrungen mit Lehrern gemacht.

Die Mehrzahl aller Eltern halte eine Zusammenarbeit mit den Lehrern allerdings fĂŒr sehr wichtig. So ginge ein GesprĂ€chstermin zwischen beiden Seiten in der Mehrheit auf die Initiative der Eltern zurĂŒck.

Insofern scheint es nicht am mangelnden Interesse auf Elternseite zu liegen, dass die Kooperation zwischen beiden Seiten oft schwierig ist. Aber auch vielen Lehrern liegt an einem guten VerhĂ€ltnis zu den Eltern ihrer SchĂŒler. Was also kann man machen, um dieses VerhĂ€ltnis zu fördern?

Tipps zur erfolgreichen Zusammenarbeit

FĂŒr Eltern wichtig: Negative Kritik am eigenen Kind kann schmerzlich sein, gehört aber im Bewertungs- und Leistungssystem unsere Schule zum Job des Lehrers.
Vorurteile gegenĂŒber Lehrern sollten Eltern lieber fĂŒr sich behalten.

Den ErzĂ€hlungen des eigenen Kindes aus dem Schulalltag gut zuhören hilft dabei, ein GespĂŒr fĂŒr den Lehrer zu bekommen. Probleme können außerdem so rechtzeitig erkannt und in einem Eltern-Lehrer-GesprĂ€ch aus dem Weg geschafft werden.
Eltern können nicht erwarten, dass Lehrer "ihre" Erziehungsarbeit machen und VersĂ€umnisse "ausbĂŒgeln".
Lehrer wiederum sollten die Erziehungsarbeit der Eltern nicht unterschÀtzen, mag sie in ihren Augen auch manchmal nicht "perfekt" sein.

FĂŒr Lehrer wichtig: Niemand kennt das einzelne Kind so gut wie seine Eltern.
Den Eltern Gelegenheit zum Austausch geben, sie regelmĂ€ĂŸig ĂŒber das Schulleben zu informieren, sei es per Brief oder per Mail, hilft wesentlich, sie besser mit einzubeziehen und von ihrer Seite Feedback zu bekommen. FĂŒr beide Seiten gilt: Ein Mindestmaß an Interesse am Elternhaus bzw. am Lehrer und der Schule ist ganz im Sinne des Kindes. Scheu, Unsicherheit und das Festhalten an eigenen negativen Schulerfahrungen helfen nicht weiter. Kommunikation ist auch hier das A und O.

Links zum Thema

Foto: © AVAVA/IStockphoto

Beitrag teilen:
Themen:
Eltern
Lehrer
Schule
GesprÀche
Elternabend
Über den Autor/die Autorin
Foto der lernando-Autorin Lisa Mundzeck

Dr. Lisa Mundzeck ist promovierte Historikerin und arbeitet als freie Online-Journalistin, wissenschaftliche Autorin und Archivarin in Hannover.

Weitere BeitrÀge lesen