5 Tipps, wie Ihr Kind mehr Obst und Gemüse isst ...

Entwicklung und Erziehung
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von Bettina Levecke
Wenn Kinder nur wenig Obst und Gemüse essen, liegt das oft am Verhalten und Vorbild der Eltern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Ernährungspsychologie an der Universität Göttingen...
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Wenn Kinder nur wenig Obst und Gemüse essen, liegt das oft am Verhalten und Vorbild der Eltern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Ernährungspsychologie an der Universität Göttingen. Rund 1.400 Jungen und Mädchen im Alter von durchschnittlich neun Jahren wurden gemeinsam mit ihren Eltern zu ihren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten befragt.

Das ernüchternde Ergebnis: Viele Grundschüler kommen nicht auf die fünf Portionen Obst und Gemüse, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. Gründe dafür gibt es viele, die Studie der Uni Göttingen macht aber deutlich, dass der elterliche Gemüse- und Obstkonsum ein klares Vorbild für die Kinder ist. Essen die Eltern wenig, greifen auch die Kinder nicht zu.

Diese 5 Tipps helfen, die Ernährungsgewohnheiten von Groß und Klein gesünder zu machen:

1. Mit Obst starten
Machen Sie es sich mit der ganzen Familie zur Regel, dass jeder Tag mit einer frischen Portion Obst beginnt. Möglichkeiten dafür gibt es viele, so dass auch keine Langeweile-Gefahr besteht. Eine Schale Obstsalat ist süß und schmeckt Kindern meistens gut - gerne auch mit ein paar Löffeln Vanillejoghurt oder Milch. Wenn morgens die Zeit zum Schneiden des Obstes fehlt, kann der Salat auch am Abend vorbereitet werden. Träufeln Sie 1-2 EL Zitronensaft über das geschnittene Obst, damit es über Nacht nicht braun wird. Eine sehr leckere Alternative ist ein frischer Smoothie: Dafür Obst nach Geschmack mit Wasser oder etwas Saft in einen Mixer geben und pürieren. In die Frühstücksbox für Schule und Kindergarten kommt auch etwas Obst - bei kleinen Kindern am besten in mundgerechte Stücke geschnitten.

2. Für Verfügbarkeit sorgen
Machen Sie es sich zur Regel, in Küche und Wohnzimmer bzw. in den Räumen, in denen sich die Familie häufig aufhält, immer Obst griffbereit stehen zu haben. Ideal sind Obstsorten, die direkt in den Mund wandern können, wie z.B. Weintrauben, Beeren, Physalis oder Pflaumen. Im Herbst sind Mandarinen und Trockenfrüchte eine leckere Knabberei für zwischendurch. Größeres Obst nach Bedarf frisch kleinschneiden, z.B. Apfel- und Melonenschnitze. Sehr ansprechend für Kids, z.B. bei Besuch von Freunden, sind Obstspieße - dafür einfach verschiedene Obstsorten auf Holzspieße ziehen und auf einem Teller stapeln. Damit immer frisches Obst im Haus ist, nicht einen großen Wocheneinkauf machen, sondern besser zwei kleinere. Auch Gemüse, wie Mohrrüben, Kohlrabi und Gurke, lässt sich prima zwischendurch knabbern, z.B. in Streifenform. Besonders lecker mit einem Dip (Frischkäse, Guacamole, Tomate).

3. Frisch kochen
Das Leben vieler Familien ist stressig. Zeit zum Kochen fehlt häufig und der Griff zu Fertigprodukten ist verlockend. Ab und zu ist das auch in Ordnung. Achten Sie jedoch darauf, trotzdem möglichst regelmäßig frisch zu kochen, im Idealfall einmal pro Tag. Frische Gemüsegerichte müssen dabei nicht aufwändig sein. Ein Salat lässt sich - mit Unterstützung der Familie - auch am Abend noch schnell zubereiten. Einfache Gemüsepfannen mit Zucchini, Tomaten und Paprika, Kartoffelgerichte oder auch Suppen sind auch frisch oft im Handumdrehen zubereitet. Auch zum klassischen Abendbrot gesellt sich Obst und Gemüse: Gurkenscheiben mit Salz und Pfeffer, kleingeschnittene Tomaten und Radieschen machen den Teller bunt. Starten Sie einen Wettbewerb: Wer dekoriert das schönste Brot?

4. Vorbild sein
Was essen Sie eigentlich so zwischendurch? Kekse oder einen Apfel? Überprüfen Sie die eigenen Gewohnheiten: Was esse ich? Kommen 5 Portionen Obst und Gemüse bei mir selbst zusammen? Oft fordern Eltern von ihren Kindern Essgewohnheiten ein ("Nun iss doch auch mal was Gesundes!") ohne es selbst vorzuleben. Gerade kleine Kinder orientieren sich noch sehr stark an den Eltern und greifen auch ganz selbstverständlich zum Apfel, wenn sie es regelmäßig bei den Eltern sehen.

5. Tricksen bei Muffeln
Bei schwierigen Fällen, Obstmuffeln und Gemüseverneinern hilft nur Tricksen: Schleusen Sie z.B. zusätzliches Gemüse in die Tomatensoße (gut pürieren!). Oder punkten Sie mit Optik, z.B. durch eine Obstpizza - dafür einen süßen Hefeteig in Pizzaform mit Marmelade bestreichen und mit Weintrauben, Kiwischeiben und Beeren belegen. Säfte können einmal täglich eine Obstportion ersetzen. Achten Sie beim Kauf aber unbedingt auf 100%igen Fruchtsaft ohne künstlichen Zucker- oder gar Süßstoffzusatz. Smoothies und Obstsäfte können auch eingefroren als Eis überzeugen.
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Über den Autor/die Autorin
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Bettina Levecke ist freie Journalistin aus der Nähe von Bremen. Ihre Themenschwerpunkte sind Gesundheit, Familie und Nachhaltigkeit.

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