Zahnarzt - Wie macht mein Kind den Mund auf?

Entwicklung und Erziehung
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von Manon Sander
Sobald die ersten Zähnchen da sind, ist es Zeit diese zu pflegen. Auch Besuche beim Zahnarzt sind unbedingt erforderlich. Doch was machen Sie, wenn Ihr Kind einfach nicht den Mund aufmachen will?
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Sobald die ersten Zähnchen da sind, ist es Zeit diese zu pflegen. Das machen die meisten Eltern auch sehr gewissenhaft – doch trotzdem sind Besuche beim Zahnarzt unbedingt erforderlich. Die ersten Besuche dienen zunächst einmal der Kontrolle. Doch bald schon stehen Zahnreinigung, Zahnversiegelung und vielleicht kleine Ausbesserungen an. Doch was machen Sie, wenn Ihr Kind einfach nicht den Mund aufmachen will?

Erste Zahnarztbesuche

Nehmen Sie Kinder von Anfang an mit zum Zahnarzt. Es ist wichtig, dass die Kinder lernen einen Zahnarztbesuch als etwas Normales anzusehen. Es sollte keine Angst haben vor den fremden Gerüchen oder den Personen, die es nicht kennt.
Vielleicht kann dem Kind ab zwei Jahren auch einmal in den Mund geschaut werden. Das muss gar nicht gleich auf dem Stuhl passieren. Eltern können das Kind auch auf dem Schoß halten und es wird einfach nur in den Mund hineingeschaut.

Kinderzahnärzte

Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe auch eine Kinderzahnarztpraxis, die sich auf kleine Patienten spezialisiert hat. Die Ärzte und das Personal sind besonders geschult darauf mit den kleinen Patienten umzugehen. Ganz oft werden hier Wörter wie Schmerzen, Spritze, Blut und so weiter von vorne herein umgangen, damit die Kleinen keine Angst bekommen. Auch das Umfeld in solchen Praxen ist so aufgebaut, dass die Kinder gern kommen und sich wohlfühlen.

Zahnputztraining

Wissen Sie ganz genau, wie Sie Ihrem Kind die Zähne putzen müssen? Und sind Sie sicher, dass Ihr Kind - wenn es allein das Zähneputzen durchführt - alles ganz genau richtig macht? Das kann eigentlich nur ein Zahnarzt erkennen. Mit bunten Färbemitteln werden die Zähne eingefärbt und das Kind und die Eltern können so erkennen, wo besser geputzt werden muss. In den Praxen wird gleichzeitig gezeigt, welches die richtigen Techniken sind. Klappt es nicht, wird ein weiterer Termin vereinbart.

Zahnreinigung

Trotz aller Reinigung bilden sich häufig Stellen an den Zähnen, in denen sich Bakterien sammeln. Wie bei Erwachsenen auch, können Kinder nicht immer alle Stellen richtig säubern. Darum wird schon bei Schulkindern eine Prophylaxe-Behandlung angeboten, die auch von der Kasse getragen wird. Diese Behandlung tut nicht weh und kann die Zähne des Kindes schützen.

Zahnversiegelung

Nach einer Reinigung können gesunde Zähne versiegelt werden. Dazu wird ein Lack auf die Zähne aufgetragen. Es gibt unterschiedliche Meinungen, ob der Lack bereits auf Milchzähne aufgetragen werden soll. Meistens wird das nur dann gemacht, wenn die Oberfläche der Zähne besonders anfällig ist. Sprechen Sie Ihren Zahnarzt an, damit er Sie genau beraten kann.

Angst überwinden

Trotzdem gibt es immer wieder Kinder, die Angst vor dem Zahnarzt haben. Sprechen Sie auch hier den Fachmann an, was man machen kann. Wenn es nicht geht, suchen Sie vielleicht eine andere Praxis, spezielle Kinderpraxen haben oft noch ganz andere Tricks auf Lager. Spielen Sie zu Hause Zahnarzt und schauen sich gegenseitig in den Mund. Das macht Spaß und baut Hemmungen ab.

Zahnbehandlungen sind erforderlich

Es gibt immer wieder die Situation, dass Zahnbehandlungen erforderlich werden. Gut ist es, wenn die Kinder schon vorher die Praxis und den Arzt kennen. So haben Sie Vertrauen und lernen einen Zahnarzt nicht gleich als "Person mit dem Bohrer" kennen. Ein guter Zahnarzt bespricht auch zunächst mit den Eltern und dem Kind, was gemacht werden soll. Betäubungen können mit einem Gel vorgenommen werden und mit Hilfe von Spritzen können die örtlichen Betäubungen so dosiert werden, dass die Kinder nichts spüren.

Große Zahnbehandlungen

Es gibt immer wieder Situationen, in denen es notwendig wird größere Behandlungen durchzuführen. Ihr Kind kann zum Beispiel einen Unfall gehabt haben. Zahnschäden kommen nicht nur durch unsachgemäße Ernährung oder schlechtes Putzen. Auch z. B. Kinder, die im Kleinkindalter häufig erbrechen mussten, können als Schulkind Probleme mit den Zähnen haben. Hier muss etwas getan werden. Eventuell schlägt Ihnen der Zahnarzt eine Behandlung unter Narkose vor. Auf den ersten Blick wirkt das erschreckend, zumal es immer wieder Fälle gibt, bei denen etwas schief ging und von denen man hört. Lassen Sie sich genau beraten. Bei dem Eingriff sollte neben dem operierenden Arzt noch ein Anästhesist anwesend sein. Außerdem sollte in der Praxis Erfahrung mit der Narkose von Kindern und Kleinkindern vorliegen, denn Kinder sind nicht einfach kleine Erwachsene. Nach der OP sollte der Aufwachprozess unter der Überwachung einer OP-Schwester stehen. Wenn Sie Bedenken oder ein ungutes Gefühl dabei haben, holen Sie sich eine zweite Meinung oder wenden Sie sich an eine Zahnklinik.

Spielerisches Heranführen

Wie auch immer, es ist von großer Bedeutung, dass Sie Ihr Kind von Anfang an spielerisch an das Thema Zahnarzt heranführen. Ein guter Zahnarzt unterstützt Sie dabei und begegnet den Kindern freundlich und offen.

Kinderzahnärzte finden Sie hier beim Bundesverband der Zahnärzte.
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Über den Autor/die Autorin
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Manon Sander ist Mutter von 6 Kindern und außerdem Autorin für Fach- und Kinderbücher.

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