Smartphone und Tablet sicher in Kinderhand -

Was klickst du da?

Wissen und Bildung
© stock.adobe.com / Pixel-Shot
von Ulrike Lindner
Ohne Tablet und Smartphone geht auch bei jüngeren Kindern scheinbar gar nichts mehr. Im Internet Apps runterladen, über Messenger wie WhatsApp oder Signal mit Freunden chatten, Fotos teilen, auf YouTube Videos anschauen – für Kinder und Jugendliche sind Tablet und Smartphone das Eingangstor zu einem einzigen Abenteuerspielplatz, der von morgens bis tief in die Nacht geöffnet ist.
Lesedauer:
3 min
Ohne Tablet und Smartphone geht auch bei jüngeren Kindern scheinbar gar nichts mehr. Im Internet Apps runterladen, über Messenger wie WhatsApp oder Signal mit Freunden chatten, Fotos teilen, auf YouTube Videos anschauen – für Kinder und Jugendliche sind Tablet und Smartphone das Eingangstor zu einem einzigen Abenteuerspielplatz, der von morgens bis tief in die Nacht geöffnet ist.

Hinzu kommt: Wer mit dem Smartphone was auf TikTok oder Snapchat gepostet hat, wie viele Likes jemand bei Instagram vorweisen kann oder welche Games auf dem Tablet im Internet gezockt werden, das ist oft auch Thema auf dem realen Pausenhof. Wer hier nicht mithalten kann oder darf, ist schnell außen vor.

Mitmachen kann bei YouTube, Snapchat, Instagram & Co. praktisch jeder, der ein Smartphone oder Tablet und Zugang zum Internet hat. Jede Anwendung hat dabei ihre ganz eigenen Regeln und Risiken, die junge NutzerInnen erst durchschauen müssen. Hinzu kommt, dass auch, wenn viele Apps Altersgrenzen haben – bei TikTok dürfen zum Beispiel erst Kinder ab 13 Jahren mitmachen – das kaum jemand davon abhält, auch schon früher aktiv zu werden. Überprüft wird das Alter nämlich in der Regel nicht, so dass bereits Erstklässler problemlos ein eigenes Profil anlegen können.

Keine Angst vor Smartphone und Tablet

Trotzdem sind Tablet und Smartphone in Kinderhand nicht an sich schädlich, sagen Fachleute. Es ist sogar wichtig, dass Kinder unter möglichst sicheren Bedingungen eigenständig Erfahrungen machen, um Medienkompetenz zu entwickeln.

Problematisch sind eigentlich nur zwei Tatsachen:

  • Viele Eltern haben keine Ahnung, was ihre Kinder im Internet anstellen.

  • Und zweitens haben die meisten Kinder und auch viele Jugendliche oft nur ungenaue Vorstellungen von den Risiken der schönen bunten Welt aus Apps und Online-Angeboten.
Den sicheren Umgang mit Daten und privaten Inhalten müssen gerade jüngere Kinder erst lernen – Eltern können und sollten dabei helfen.

Was können Eltern tun?

  • Eltern sollten vor allem präsent sein, wenn Kinder mit Smartphone oder Tablet online gehen und das Spielen nach Möglichkeit begleiten. Für Kinder unter zehn Jahren darf das auch auf dem Smartphone oder Tablet der Eltern geschehen. Ältere Kinder, die schon Erfahrungen im Internet gesammelt haben und mit den verschiedenen Funktionen sicher umgehen können, können ein eigenes Gerät besitzen.

  • Vor dem Herunterladen ungeeigneter Inhalte schützen Eltern sich und ihre Kinder, indem sie Smartphone oder Tablet kindgerecht einrichten, zum Beispiel durch das Einsetzen von Altersbeschränkungen oder Kindersuchmaschinen, die kindgerechte Inhalte zeigen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über diese Einstellungen – wenn Kinder wissen, dass ihre Eltern gewisse Anwendungen oder Seiten sperren, sind sie zum einen informiert und lernen gleichzeitig, welche Einstellungen wichtig sind. Am besten wird Sicherheit schon thematisiert, wenn Kinder das Smartphone der Eltern zum Spielen oder Surfen nutzen.

  • Besprechen Sie auch mit Ihrem Kind, welche App heruntergeladen werden soll und probieren diese vorher einmal selbst aus. Auch ein Blick in die Datenschutzerklärung und die Berechtigungen der App ist empfehlenswert. Gute Apps sind einfach zu bedienen, enthalten keine verstörenden Inhalte, fragen nur die nötigsten Daten ab, geben keine Daten an Dritte weiter, erzeugen keinen Druck zum Weiterspielen, verzichten auf In-App-Käufe und verlinken nicht zu Social Media, App Stores oder ungeeigneten Webseiten.

  • Vor dem Spielen sollten Sie das Smartphone oder Tablet in den Offlinemodus schalten. Ebenfalls wichtig: Schon im Vorfeld Nutzungsregeln vereinbaren. Auch Erwachsene wissen wie schwer es ist, feste Nutzungszeiten einzuhalten. Kinder finden es mindestens ebenso schwer abzuschätzen, wieviel Zeit beim Spielen oder Chatten verstreicht.

  • Ideal ist es deshalb feste Zeiten zu vereinbaren. Wie lange für welche Altersstufe lang genug ist, darüber gibt unter anderem der Medienratgeber Schau Hin Auskunft. Schau Hin ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern Das Erste und ZDF sowie der AOK.
Gefordert ist neben den Eltern übrigens auch die Schule. Im Rahmen von Projekttagen oder Gesprächsrunden im Klassenverband werden vielerorts schon Netiquette (Umgangsformen in Netz) und der Schutz der Privatsphäre geprobt. Informationen über den sicheren Umgang mit Daten, Passwörtern & Co. lassen sich aber auch im Internet finden.

Links

Schau-hin.info: Medienratgeber mit vielen Infos

klick-tipps.net:
App-geprüft.net: Risikobewertungen von bei Kindern beliebten Apps
Klick-tipps.net/apps: Empfehlungen für gute und sichere Kinder Apps
klick-tipps.net/sicherheit: Tipps zur sicheren Einstellung mobiler Geräte

datenbank-apps-fuer-kinder.de: App Datenbank des Deutschen Jugendinstituts DJI mit pädagogischen Bewertungen

Beitrag teilen:
Themen:
Handy
tablet
Smartphone
Medienerziehung
Medienkompetenz
Social Media
Internet
Kinder
Über den Autor/die Autorin

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.

Weitere Beiträge lesen