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Social-Media-KanĂ€le – kleines 1×1 fĂŒr Eltern

Gruppe lacht gemeinsam ĂŒber Smartphone-Inhalt
Wissen und Bildung
© Antonioguillem - Fotolia.com
von Sylke Kilian

Soziale Medien sind aus dem Alltag vieler Kinder und Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. WĂ€hrend der Umgang mit Internet und Smartphone auch dem Großteil der Eltern vertraut ist, trifft das nicht unbedingt auf alle Social-Media-KanĂ€le zu, die ihre Kinder nutzen.

Lesedauer:
4 min

Wieso nutzen Jugendliche Social Media?

Jugendlichen fĂ€llt der Zugang zu sozialen Medien leicht, da sie bereits in einer digitalisierten Welt aufgewachsen sind und sie als selbstverstĂ€ndlich wahrnehmen. DarĂŒber hinaus sind die GrĂŒnde Jugendlicher fĂŒr die Nutzung von Social Media so vielfĂ€ltig wie die entsprechenden Angebote.
So vereinfachen Messenger die Kommunikation mit Freunden und eröffnen neue Möglichkeiten der Vernetzung. Damit einher gehen die Vor- und Nachteile der stÀndigen Erreichbarkeit.

Videoplattformen wie Youtube bieten nicht nur ein grĂ¶ĂŸeres Unterhaltungsangebot als die klassischen Medien – selbst produzierte Videos wirken auch authentischer, zumal die Macher hĂ€ufig der gleichen Altersgruppe angehören wie ihr jugendliches Publikum. Hinzu kommt die Möglichkeit direkter Interaktion, etwa durch Kommentare und Likes.
Außerdem spielen soziale Medien in der Phase der IdentitĂ€tsfindung eine wichtige Rolle, denn sie bieten vielfĂ€ltige Möglichkeiten zur Selbstdarstellung. Die große Reichweite sozialer Netzwerke wie Instagram ermöglicht eine Resonanz, die weit ĂŒber das direkte Umfeld der Jugendlichen hinausgeht.

Welche Social-Media-KanÀle nutzen Jugendliche?

Welche sozialen Medien Jugendliche nutzen, unterliegt einem steten Wandel. DafĂŒr sind nicht nur neue Angebote, sondern auch verĂ€nderte Nutzerstrukturen auf bestehenden Plattformen verantwortlich. So nutzen laut JIM-Studie von 2017 etwa nur noch 25 % der 12- bis 19-JĂ€hrigen regelmĂ€ĂŸig Facebook, ein Netzwerk, in dem mittlerweile lĂ€ngst die Elterngeneration der Jugendlichen aktiv ist. Entsprechend suchen diese neue digitale ‚RĂŒckzugsrĂ€ume‘ und wechseln zu Alternativen wie Instagram und Snapchat.

Die wichtigsten Social-Media-KanÀle auf einen Blick

WhatsApp

Der Messenger WhatsApp wird von der ĂŒberwiegenden Mehrheit der Jugendlichen genutzt. Sie wird noch vor Instagram und Snapchat als wichtigste App genannt (JIM-Studie).

Nach der Registrierung ĂŒber die Handynummer können Nutzer ĂŒber die App Text- und Sprachnachrichten sowie Bilder, Fotos und Videos versenden. Die Broadcast-Funktion ermöglicht, diese an mehrere Personen gleichzeitig zu schicken. Auch Gruppenchats können eingerichtet werden. Aus Fotos oder Videos lassen sich Statusmeldungen erstellen, die 24 Stunden lang fĂŒr Kontakte sichtbar bleiben. Die App bietet außerdem die Funktion, mit oder ohne Video ĂŒber das Internet zu telefonieren.

Snapchat

Auch Snapchat gehört zu den hĂ€ufig genutzten sozialen Medien und ist besonders bei jĂŒngeren Jugendlichen beliebt. Anders als bei WhatsApp stehen in diesem Messenger keine Textnachrichten, sondern das Versenden von Fotos oder kurzen Videos im Vordergrund, sogenannten „Snaps“ (SchnappschĂŒsse). Diese können zusĂ€tzlich mit Filtern versehen werden. Der Nutzer kann festlegen, wie lange die von ihm versandten Snaps fĂŒr den EmpfĂ€nger sichtbar bleiben. Auch das Erstellen einer ‚Story‘ ist möglich, die verknĂŒpfte Freunde 24 Stunden lang sehen können. Nutzer sollten allerdings trotz der vermeintlichen Kurzlebigkeit der Snaps darauf achten, was sie verschicken, da der EmpfĂ€nger die Dateien auf verschiedene Arten wiederherstellen oder sichern kann. (https://mobilsicher.de/hintergrund/snapchat-bestaendiger-als-man-denkt)

Facebook

Auf Facebook verfĂŒgt jeder Nutzer ĂŒber ein Profil, auf dem er persönliche Informationen, Fotos und BeitrĂ€ge einstellen kann. Dabei kann er jedes Mal entscheiden, fĂŒr wen diese sichtbar sein sollen. Wichtige Funktionen von Facebook sind auch das HinzufĂŒgen von Nutzern als Freunde und der Austausch in öffentlichen oder privaten Gruppen. BeitrĂ€ge von Freunden oder aus Gruppen werden im Newsfeed auf der Startseite angezeigt, wobei ein Algorithmus entscheidet, welche davon dem Nutzer angezeigt werden.

Instagram

Instagram gehört bei Jugendlichen mittlerweile zu den beliebtesten sozialen Netzwerken. Hier können Fotos und Videos veröffentlicht werden. Diese sind nach Bedarf mit Filtern und Hashtags versehen. Ähnlich wie bei Facebook können in den BeitrĂ€gen Personen markiert werden, auch Kommentieren und Liken ist möglich. Wenn die BeitrĂ€ge nur fĂŒr Freunde und nicht fĂŒr alle Nutzer sichtbar sein sollen, mĂŒssen die Standardeinstellungen entsprechend geĂ€ndert werden. Nachrichten oder BeitrĂ€ge können auch ĂŒber ‚Instagram Direct‘ an einen oder mehrere Freunde geschickt werden. Wie bei Snapchat können Nutzer eine Story erstellen, die sich nach 24 Stunden automatisch löscht.

musical.ly/Tik Tok

Die Video-App musical.ly wurde im August 2018 mit der chinesischen App Tik Tok zusammengelegt und heißt nun offiziell „Tik Tok inklusive musical.ly“.

In der App können Nutzer („Muser“ genannt) bis zu 15 Sekunden lange „Musicallys“ erstellen und veröffentlichen. Dabei handelt es sich um selbstaufgenommene Videos, die zumeist mit Tonspuren von Liedern oder Zitaten kombiniert sind. Zu diesem Zweck stellt die App eine Bibliothek mit Liedern und Filmausschnitten zur VerfĂŒgung. Dies garantiert in Fragen des Urheberrechts aber keine Rechtssicherheit. Nutzer können auf Videos mit Kommentaren und Likes reagieren und virtuelle Geschenke verschicken. Diese mĂŒssen sie vorher in der App erworben haben. Einen Teil des Kaufpreises erhĂ€lt der Beschenkte ĂŒber PayPal gutgeschrieben. Auch der Versand von Direktnachrichten ist möglich.

Zu beachten ist, dass sich die App die Nutzung hochgeladener Videos vorbehĂ€lt. Eingerichtete Konten lassen sich nicht vom Nutzer selbst löschen. Außerdem sollten die Voreinstellungen geĂ€ndert werden, wenn Videos und Standort des Nutzers nicht fĂŒr alle sichtbar sein sollen.

Youtube

Die Videoplattform Youtube ist das bei Jugendlichen beliebteste Webangebot (JIM-Studie). Dies erklĂ€rt sich leicht durch die große Bandbreite an Formaten. So sehen sich Jugendliche laut eigenen Angaben vor allem Musikvideos, Let’s Plays und Comedy an. Außerdem informieren sie sich ĂŒber aktuelle Nachrichten und nutzen ErklĂ€rvideos, etwa zu Schulthemen.

Nutzer können Videos und Playlists erstellen. Beim Hochladen eines Videos wĂ€hlt er aus, ob es fĂŒr alle oder nur fĂŒr einen ausgewĂ€hlten Nutzerkreis abrufbar sein soll. Auch die Kommentarfunktion lĂ€sst sich ein- oder ausschalten.

Twitter

Twitter ist ein Mikroblogging-Dienst, bei dem kurze Nachrichten („Tweets“) mit höchstens 280 Zeichen verschickt und empfangen werden können. Dabei erhalten die Nachrichten alle, die dem jeweiligen Nutzer folgen. Tweets können mit Likes versehen, kommentiert und an die eigenen Follower weitergeleitet werden („Retweeting“). Anders als etwa in den USA konnte sich der Dienst in Deutschland bei Jugendlichen bisher noch nicht in großem Maße durchsetzen.

Filter: Filter sind Mittel der Bildbearbeitung und werden benutzt, um z.B. die Helligkeit oder SchĂ€rfe von Fotos zu verĂ€ndern oder neue Elemente wie Zeichnungen und SchriftzĂŒge hinzuzufĂŒgen.

Hashtag: Hashtags sind mit einem Rautezeichen (#) versehene Schlagwörter, die in sozialen Netzwerken das schnelle Auffinden von Inhalten und Themen ermöglichen.

Let’s Play: In Let’s Play-Videos werden Computerspiele gespielt und wĂ€hrenddessen vom Spieler kommentiert, der dabei hĂ€ufig ĂŒber eine Webcam zu sehen ist.

Quellen

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Über den Autor/die Autorin
Foto der lernando-Autorin Sylke Kilian

Sylke Kilian ist fĂŒr das Marketing bei kapiert.de zustĂ€ndig. Sie hat in Braunschweig und Hannover Germanistik und BWL studiert. Vor dem Einstieg bei der Westermann Verlagsgruppe als Produktmanagerin fĂŒr Digitale Medien war sie im Marketing verschiedener IT-Firmen tĂ€tig.

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