So macht Wandern mit Kindern Spaß

Freizeit und Erholung
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von Ulrike Lindner
Immer mehr Menschen genießen es, die Natur zu Fuß zu erorbern. Wandern, das heißt für viele frische Luft, Ruhe, Entspannung pur. Nur schade, dass Kinder oft wenig begeistert sind, wenn Mama und Papa sagen: "Kommt, wir gehen wandern!"
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Wandern liegt im Trend - jedenfalls bei den Erwachsenen. Ob in den Bergen oder im Flachland, immer mehr Menschen genießen es, die Natur zu Fuß zu erorbern. Wandern, das heißt für viele frische Luft, Ruhe, Entspannung pur. Nur schade, dass Kinder oft wenig begeistert sind, wenn Mama und Papa sagen: "Kommt, wir gehen wandern!"

Um den gemeinsamen Wandertag für alle Teilnehmer zum tollen Erlebnis zu machen, braucht es dabei nicht viel. Das Wichtigste: Eine gute Planung, die sich an den Bedürfnissen aller Familienmitglieder orientiert. Wenn Kinder mit von der Partie sind, sollten die Erwachsenen daher am besten schon vor Wanderbeginn aktiv werden.

Regel Nr. 1: Abwechslung muss sein!

Einfach nur durch den grünen Wald stapfen und dann wieder zurück zum Parkplatz? Damit können Kinder wenig anfangen! Damit auch Jüngere Spaß haben, sollte eine Wanderung vor allem abwechslungsreich sein. Das gelingt zum Beispiel, wenn öfter mal eine aktive Pause eingelegt wird. Lieber mehrere kurze Strecken am Stück gehen und dazwischen viele (längere oder kürzere) Pausen einlegen, bei denen die Natur erforscht, auf Bäume geklettert, Brücken oder Hütten gebaut, gepicknickt oder gegrillt werden kann.

Noch mehr Abwechslung verspricht eine größere Wandergesellschaft. Statt nur mit den Eltern loszuziehen, haben Kinder oft mehr Vergnügen an einer größeren Runde. Wer kann, schließt sich zur nächsten Wanderung deshalb mit ein oder zwei befreundeten Familien zusammen. So finden Große und Kleine garantiert den richtigen Gesprächs- oder Spielpartner.

Spannung kommt darüber hinaus auch auf, wenn am Wegesrand Überraschungen warten. Kleine Rätsel, Hinweise auf das Ziel oder Aufgaben, die Sie unterwegs verstecken und die die jungen die Wanderer unterwegs bewältigen müssen, lassen die Zeit bis zum Ziel gleich viel schneller vergehen.

Regel Nr. 2: Nicht überfordern, nicht unterfordern

Bei der Wahl der geeigneten Strecke sollten die Fähigkeiten des jüngsten Wanderers maßgeblich sein. Auch kleine Kinder können durchaus einige Kilometer zurücklegen - als Faustregel empfiehlt der Deutsche Wanderverband, das Lebensalter mal 1,5 zu nehmen. Ein Sechsjähriger kann daher schon mal neun Kilometer wandern, ein Fünfjähriger aber nur etwa sieben. Aber Achtung: Steigungen schlagen anders zu Buche. Bergauf oder bergab zählen 100 Meter so viel, wie ein Kilometer auf gerader Strecke. Alles in allem lautet die Empfehlung aber, dass Kinder unter zehn Jahren nicht länger als vier Stunden am Tag wandern sollten.

Auch beim Gepäck gilt: Jeder trägt das, was er kann. Ein eigener Rucksack mit Brotzeit und der Frisbee-Scheibe für die Spielpause zeigt dem Kind, dass es Teil der Gemeinschaft ist - das macht gerade Kleinere stolz!

Regel Nr. 3: Das Ziel muss stimmen

Suchen Sie nach Möglichkeit spannende Ziele für die Wanderung! Ein Ziel spornt an - selbstverständlich nur dann, wenn es auch kindgerecht ist. Ruinen, Gaststätten, Bergseen, Berggipfel, Bade- oder Grillplätze stehen dabei ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Ebenfalls motivierend: Schon unterwegs auf etwas hinarbeiten. Wer sammelt den schönsten Kieselstein, wer findet das größte Blatt oder entdeckt als Erstes ein Eichhörnchen? Kleine Wettbewerbe spornen schon beim Wandern an.

Regel Nr. 4: Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen

Ein leerer Magen auf der Wanderung hat schon für viel Ärger gesorgt. Kluge Eltern bauen deshalb vor und sorgen selbst bei kleinen Touren für ausreichend Proviant. Besonders toll sind zünftige Wandermahlzeiten, die es so zuhause nicht gibt, aber auch auf der Kurzstrecke gehören Müsliriegel oder klein geschnipseltes Obst unbedingt in den Wanderrucksack. Besonders an warmen Tagen sind vor allem ausreichend Getränke wie Mineralwasser oder Saftschorlen ein Muss.

Regel Nr. 5: Für alle Fälle gewappnet

Taschentücher, Pflaster, Wanderkarte, Handy und bei Bedarf Ersatzkleidung und Wickelzeug - das ist die Mindestausrüstung für die gemeinsame Tour. Damit überstehen Sie die meisten kleineren Katastrophen. Je nach Wetterlage und Tourdauer auch an Sonnen- und Mückenschutz denken.

Regel Nr. 6: Offen für alles!

Wer mit Kindern wandert, tut gut daran, sich an ihren Bedürfnissen zu orientieren. Dazu gehört auch Spontanität. Probieren Sie deshalb öfter mal etwas aus, das auch die Erwachsenen noch nie getan haben - Nachtwanderung, Führung durchs Tiergehege, laut beim Wandern singen, einfach mal den anderen Weg gehen, weil der so spannend aussieht, barfuß laufen, mit der Lupe die Natur von Nahem betrachten. Lassen Sie sich überraschen und seien Sie offen für Anregungen Ihrer Kinder. Dann wird die nächste Wanderung garantiert ein Erfolg!
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Über den Autor/die Autorin

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.

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