Kinder im Flugzeug

Freizeit und Erholung
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von Manon Sander
Reisen mit Kindern sind eine oft diskutierte Sache. Sollte man lieber mit dem Auto fahren oder kann man auch mit Kindern fliegen? Und wie weit kann man das den eigenen Kindern und Mitreisenden überhaupt zumuten?
Lesedauer:
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Reisen mit Kindern sind eine oft diskutierte Sache. Sollte man lieber mit dem Auto fahren oder kann man auch mit Kindern fliegen? Und wie weit kann man das den eigenen Kindern und Mitreisenden überhaupt zumuten?

Grundsätzlich ist es natürlich wie mit allem - Kinder sind sehr gut in der Lage, sich den Situationen anzupassen. Hauptsache die Eltern sind dabei und passen auf sie auf. Trotzdem gibt es dabei immer einige Tipps und Kniffe, die man beachten sollte, um sich selbst, die Kinder und auch die Mitreisenden nicht unnötig zu strapazieren.

Buchung

Kinder, die jünger sind als zwei Jahre, fliegen sehr kostengünstig, haben jedoch keinen Anspruch auf einen Sitzplatz. Sie sitzen dann ungesichert auf dem Schoß der Eltern. Wem das zu unsicher ist, der kann einen Extraplatz buchen und den Kinderpreis zahlen. Bis 12 Jahre, bei manchen Fluggesellschaften auch länger, gibt es einen ermäßigten Preis auf die Plätze. Oft kann auch für Kinder ein Kindermenü gewählt werden. Wunschsitzplätze sind in der Regel nur noch gegen einen Aufpreis möglich.

Vorbereitung

Kinder ab 18 Monaten sollte man auf Flugreisen vorbereiten. Bilderbücher zu Flugzeugen und auch Gespräche bereiten die Kinder langsam darauf vor. Es sollte auch überlegt werden, welches Spielzeug und welches Kuscheltier mit in den Flieger darf, denn viel kann nicht mitgenommen werden.

Gepäck

Grundsätzlich sind ein Gepäckstück und ein Handgepäckstück erlaubt. Kinder, die keinen Anspruch auf einen Sitzplatz haben, haben weder Anspruch auf die Mitnahme eines Gepäckstückes noch auf Handgepäck. Viele Fluglinien sind aber sehr kulant was den Transport von Autositzen und Kinderwagen angeht - es lohnt sich jedoch vorher nachzufragen. Bei den meisten Fluglinien ist es möglich, den Kinderwagen bis an das Flugzeug mitzunehmen. Dort wird er vom Flugpersonal entgegen genommen und dann am Ankunftsort wieder ausgegeben.

Im Handgepäck sollte unbedingt einfache Wechselkleidung und eine Decke sein. Babynahrung darf auch mitgenommen werden - aber bitte darauf achten, dass Deckel dabei sind. Die Prüfgeräte sind nicht wirklich hygienisch.

Am Flughafen

Es ist gut, genügend Zeit am Flughafen einzuplanen. Nichts ist schlimmer, als in letzter Minute anzukommen, und dann alles gestresst machen zu müssen: Ticket holen, Koffer aufgeben, Sicherheitskontrolle - das alles braucht Zeit und kostet Nerven. Tickets lassen sich oft selbst vorher ausdrucken, Koffer können teilweise am Tag vorher aufgegeben werden und die Sicherheitskontrolle lässt sich vorbereitet besser überstehen. Wenig Flüssigkeiten ins Handgepäck und das was drin ist, schon vorab in wiederverschließbare Plastikbeutel einpacken. Telefone, Kameras, Computer und Flüssigkeiten sollten so im Handgepäck verstaut werden, dass man sie im Bedarfsfall schnell auspacken kann.

Zeit verbringen

Nun ist in der Regel noch eine Menge Zeit, bis das Flugzeug abfliegt. Auf einigen Flughäfen gibt es Kinderbereiche, es gibt evtl. etwas zu trinken und jede Menge Geschäfte. Überhaupt gibt es viel zu schauen: Flugzeuge kommen an und fliegen ab, Menschen steigen ein und aus. Das zu beobachten macht eine Menge Spaß. Und oft kennen Kinder die Flugzeugtypen eher als die Eltern.

Einsteigen

Viele Fluglinien lassen Familien mit Kindern eher ins Flugzeug. Dadurch dauert es zwar ein wenig länger bis zum Abflug, aber es ist für die Kinder mehr Zeit, sich an das Flugzeug zu gewöhnen.

Während des Fluges

Gegen den Druck auf den Ohren hilft trinken, schlucken und kauen - darum sind Fläschchen bei kleineren Kindern, Bonbons oder Kaugummis bei größeren immer eine gute Idee. Im Flugzeug werden Speisen für Kinder erhitzt - doch oft viel zu heiß gemacht. Darum Vorsicht beim Füttern - vielleicht gleich etwas Essbares einplanen, das auch kalt bzw. lauwarm gefüttert werden kann.
Windeln sollte man dabei haben - die Flugbegleiter haben zwar ggf. auch Windeln dabei, aber die Größe muss nicht unbedingt passen und gerade auf den Flügen sollten es die Kinder so bequem wie möglich haben. Etwas größere Kinder haben eventuell ein Problem mit den Toiletten. Sie sind eng, dunkel, riechen unangenehm und machen laute Geräusche - oft scheinen auch die Türen zu klemmen.

Geschrei

Natürlich ist es unangenehm, wenn Kinder irgendwann anfangen zu schreien - wirklich tun kann man nichts dagegen. Nur ganz selten darf man während des Fluges durch die engen Gänge gehen. Essen, Bücher und Filme lenken ab. Und Eltern sollten möglichst ruhig bleiben, denn werden auch sie noch hektisch, so wirkt das nicht beruhigend auf die Kinder.

Aussteigen

Ruhig bleiben - es lohnt sich, etwas länger sitzen zu bleiben. Gerade für Kinder ist es unangenehm in langen Schlangen zwischen Erwachsenen zu stehen und vielleicht noch Koffer oder Taschen an den Kopf zu bekommen.

Und für alle Fragen stehen die Flugbegleiter mit Hilfe und Tipps zur Verfügung. In der Regel haben auch sie ein paar Spielsachen für die Kinder bereit und wer nett fragt, bekommt auch nette Antworten und Hilfe.

Büchertipps für Kinder:

- LESEMAUS, Band 147: Unterwegs mit dem Flugzeug
- Wieso? Weshalb? Warum? Alles über Flugzeuge
- LESEMAUS, Band 91: Connis erster Flug
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Über den Autor/die Autorin
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Manon Sander ist Mutter von 6 Kindern und außerdem Autorin für Fach- und Kinderbücher.

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