Kindgerechtes Lernen in der Grundschule
- Motivationstipps fĂŒr zu Hause
Kindgerechtes Lernen in der Grundschule
- Motivationstipps fĂŒr zu Hause
Ihr Kind lernt nicht gerne? Tag fĂŒr Tag gibt es Diskussionen um tĂ€gliche Lernpensen? Erste Ideen fĂŒr eine erfolgreiche Lernmotivation bietet der folgende Beitrag. Tag fĂŒr Tag gibt es Diskussionen um tĂ€gliche Lernpensen? Erste Ideen fĂŒr eine erfolgreiche Lernmotivation bietet der folgende Beitrag.
Motivation
Um erfolgreich zu lernen bedarf es einer intrinsischen Motivation. Das heiĂt, dass Ihr Kind lernt, weil es SpaĂ macht, weil das Lernen es herausfordert und interessiert. Neben dieser intrinsischen Motivation, die ganz allein aus Ihrem Kind selbst entsteht, können Sie zusĂ€tzliche Ă€uĂere Motivationsmöglichkeiten heranziehen â eine so genannte extrinsische Motivation. Dies kann beispielsweise durch Belohnungen geschehen.
Den Ist-Zustand ermitteln
ZunĂ€chst sollten Sie gemeinsam den Ist-Zustand ermitteln. Wie sieht die Lernbiographie Ihres Kindes aus? Gibt es FĂ€cher, die ihm besonderen SpaĂ machen â und welche liegen ihm nicht so sehr? In welchen Bereichen könnte es seine Leistungen verbessern?
Ăberlegen Sie dann zusammen, unter welchen UmstĂ€nden Ihr Kind gut lernen kann. Gibt es bestimmte Methoden, die es speziell ansprechen? Ist eine feste Bezugsperson hilfreich? Wie etwa sollte mit Lernhilfen und Lernmedien umgegangen werden?
Einen Zielekatalog entwickeln
Legen Sie danach einen verbindlichen Zielekatalog fest, in dem Sie ganz realistische Ziele fĂŒr Ihr Kind ermitteln und schriftlich fixieren. Etwa â âIch möchte meine Rechtschreibung schrittweise verbessern. - Ich lerne das kleine Einmaleins. - Ich möchte mein Sachkundewissen erweitern.â
Halten Sie dann auch fest, wie diese Ziele umgesetzt werden sollen. Dies können Sie beispielsweise in Form eines Lernvertrages machen. Hier definieren Sie, wie hĂ€ufig ein bestimmter Inhalt gelernt werden sollte. Hier ist weniger hĂ€ufig mehr. Teilen Sie die Lerneinheiten in kleinere Etappen ein. Etwa Vokabeln oder das Einmaleins einmal pro Tag fĂŒr zehn Minuten, eine Seite Lesen im Lesebuch pro Tag, zehn Lernwörter pro Tag. Wird dieser Lernvertrag von Ihrem Kind eingehalten, so dĂŒrfen Sie es durchaus einmal belohnen. Etwa indem Sie mit ihm in ein BuchgeschĂ€ft gehen und es sich ein Buch aussuchen darf oder auch indem Sie gemeinsam Schwimmen gehen oder einen Kinofilm anschauen.
Methodenvielfalt
Ăberlegen Sie zusammen mit Ihrem Kind, welche Aufgaben es am meisten ansprechen. Lassen Sie sich dann beispielsweise von der Lehrkraft Ihres Kindes beraten, welche Aufgabentypen Sie auch zu Hause anwenden können.
LĂK-KĂ€sten haben sich seit Jahrzehnten bewĂ€hrt und eignen sich auch hervorragend fĂŒr den Einsatz zu Hause. Andere Kinder wiederum arbeiten gerne sukzessive Lernhilfen wie etwa Ăbungshefte fĂŒr die jeweilige Jahrgangsstufe durch. Manche Kinder lernen gerne mithilfe von Lernprogrammen, die es mittlerweile nicht nur fĂŒr den PC gibt, sondern die auch in Form von Apps fĂŒr Tablets angeboten werden. FĂŒr Ă€ltere Kinder eignen sich auĂerdem spezielle Vokabeltrainer, die interaktiv den (fremdsprachlichen) Wortschatz Ihres Kindes erweitern.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind ab, wie bestimmte Inhalte gelernt werden können und ergÀnzen Sie so den individuellen Lernplan Ihres Sprösslings.
Dialog, bitte
Bleiben Sie im GesprĂ€ch. So etwa mit der Klassenlehrkraft Ihres Kindes und mit den FachlehrkrĂ€ften. Und natĂŒrlich mit Ihrem Kind. Fragen Sie danach, wie es sich in der Schule verhĂ€lt â und wie es seine Leistungen gegebenenfalls verbessern kann. Kann es beispielsweise durch hĂ€ufigeres Melden oder durch das Ausarbeiten von Referaten schlechtere Leistungen im schriftlichen Bereich verbessern? Welche Möglichkeiten gibt es, im Unterricht zu differenzieren und verschiedene Aufgaben fĂŒr verschiedene Lerntypen anzubieten? Dies wird Ihr Kind nach und nach dazu bringen, sich im Bereich der Schule mehr zu engagieren.
Loben, loben, loben
Loben Sie Ihr Kind gezielt. Sehen Sie seine StĂ€rken und Ă€uĂern Sie sich positiv hierzu. Diese StĂ€rken sollten Sie auch im Alltag fördern, um sein Selbstbewusstsein und sein Vertrauen in seine eigenen FĂ€higkeiten zu unterstĂŒtzen.
Hinsichtlich des Lernens sollten Sie bereits kleinere Erfolge erkennen und diese auch positiv verstÀrken, sodass Ihr Kind mehr und mehr in die Lage kommt, aus sich heraus zu lernen.
Methoden fĂŒr zu Hause
Lese-Detektiv
Lesen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Geschichte. Stellen Sie sich anschlieĂend gegenseitig Fragen hierzu und fragen Sie danach, ob Sie die jeweiligen Antworten auch im Text finden können.
Variieren Sie, indem Sie auch falsche Antworten einbauen â Ihr Kind soll dann den Fehler finden.
Schleichdiktat
Ihr Kind schreibt seine zehn Lernwörter oder aber ein Ăbungsdiktat sauber auf ein StĂŒck Papier. Dieses versteckt es an einer Stelle im Raum, die es sich selbst aussucht. Dann geht es von seinem Schreibplatz zu dieser Stelle, liest ein Wort oder einen Satzteil genau durch, um dieses dann in sein Heft zu schreiben. AbschlieĂend korrigiert es seinen Text eigenstĂ€ndig mithilfe des Textblattes.
Memo-Karten
Auf zwei kleinen Karteikarten notiert Ihr Kind je eine Frage und die passende Antwort, eine Einmaleins-Aufgabe und die passende Lösung oder auch eine fremdsprachliche Vokabel und die jeweilige Ăbersetzung. Dann wird das Spiel nach dem bekannten Memo-Prinzip gespielt. Die Karten werden verdeckt auf den Tisch gelegt und pro Zug werden zwei von ihnen umgedreht. Passen sie zueinander, so darf der Mitspieler oder die Mitspielerin dieses Paar behalten â passen die Karten nicht, werden sie wieder umgedreht. Gewonnen hat, wer die meisten Karten hat.
Alexandra von PlĂŒskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tĂ€tig. Dabei war sie u.a. zustĂ€ndig fĂŒr die ĂbergĂ€nge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterfĂŒhrende Schule. Seit MĂ€rz 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum LĂŒneburg.